25.04.2014 19:05:35

Portugal wird Rettungsschirm verlassen

   Von Gabriele Steinhauser

   BRÜSSEL--Portugal wird das internationale Hilfsprogramm ohne zusätzliche Hilfe anderer Länder der Euro-Zone verlassen können. Das sagten drei EU-Politiker am Freitag. Das Land werde die letzte Rate aus dem 78 Milliarden Euro schweren Programm von EU und IWF nicht vor Ende Juni erhalten.

   Die Regierung in Lissabon hatte zwar angekündigt, sie werde vor dem 5. Mai darüber entscheiden, ob sie vorsorglich eine Kreditlinie aus dem Rettungsfonds beantragen werde. An diesem Tag treffen sich die Finanzminister der Eurozone zum nächsten Mal. Eine solche Kreditlinie könnte das Vertrauen der Investoren untermauern, dass Portugal seine Schulden begleichen könne, selbst wenn es keine Hilfsgelder mehr bekommt. Doch dazu wird es vermutlich nicht kommen: "Es scheint keinen Bedarf für eine vorsorgliche Kreditlinie zu geben", sagte ein EU-Vertreter.

   Bei einem Treffen hochrangiger Vertreter aus Eurozonen-Finanzministerien am Donnerstag in Brüssel habe es keine Diskussion darüber gegeben, ob Portugal neue Unterstützung beantragen solle, wenn das Hilfsprogramm ausläuft. Das Treffen wäre die letzte Gelegenheit für eine solche Diskussion gewesen, ehe sich dann im Mai die Minister treffen.

   "Insgesamt herrscht das Gefühl, dass die Lage gut ist", sagte der Politiker und verwies auf die Ruhe an den Finanzmärkten in der Eurozone in den vergangenen Monaten.

   Portugal hatte am Mittwoch die erste Auktion von zehnjährigen Staatsanleihen durchgeführt, seitdem das Land während der Finanzkrise 2011 unter den Rettungsschirm geschlüpft war. Mit 750 Millionen Euro nahm Portugal das Maximum der geplanten Spanne von 500 bis 750 Millionen Euro auf. Die Zuteilungsrendite der zehnjährigen Anleihe betrug 3,5919 Prozent. So günstig war Portugal zuletzt im Jahr 2006 an Geld gekommen.

   An dem Tag sagte Regierungschef Pedro Passos Coelho, die Regierung habe noch nicht über eine Exitstrategie entschieden. Gleichzeitig verwies er auf Nachteile, die mit einem neuen Hilfsgesuch verbunden wären.

   Die internationalen Geldgeber bescheinigten dem Land jüngst gute Fortschritte bei der Ankurbelung der Konjunktur und bei den Sparbemühungen. Gleichzeitig warnten sie vor Risiken wie den Entscheidungen des Verfassungsgericht. Es hatte in der Vergangenheit wichtige Maßnahmen des Sparplans gekippt.

   Mitarbeit: Patricia Kowsman

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   April 25, 2014 12:32 ET (16:32 GMT)

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