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26.08.2015 17:15:00

Postbank-Aufsichtsrat will Cerberus-Offert nochmals anschauen - Blatt

Die Trennung von der Tochter Postbank nach sieben Jahren könnte für die Deutsche Bank mit Abschreibungen in Milliardenhöhe verbunden sein, schreibt das deutsche "Handelsblatt". Zur Zeit wird ein Börsengang für 2016 vorbereitet. Parallel dazu wird noch immer mit einem Verkauf geliebäugelt. Auch die BAWAG-Mutter Cerberus wird in Deutschland jetzt wieder ins Gespräch gebracht.

Postbank-Chef Frank Strauß hat wiederholt bekräftigt, dass der Börsengang für die Deutsche Bank der bevorzugte Weg der Trennung sei. Dennoch: "Wenn 20 Investoren vor der Tür stünden und mit einem dicken Scheck wedeln, würde sich die Deutsche Bank den Aufwand eines Börsengangs sparen", wird ein Insider zitiert.

Finanzkreisen zufolge wolle die Bank die Abspaltung als sogenannten "Dual-Track-Prozess" aufsetzen. Das heißt, dass die Bank parallel zu den Vorbereitungen für den Börsengang auch potenzielle Käufer in die Bücher schauen lässt.

Sollte es am Ende doch auf einen Verkauf hinauslaufen, gelten laut "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) die spanische Großbank Santander oder die französische BNP Paribas als Interessenten. Allerdings müssten sie sicher deutlich mehr bieten als sich mit einem Börsengang herausschlagen ließe - um die Deutsche Bank dafür zu kompensieren, dass sie einen internationalen Konkurrenten auf ihrem Heimatmarkt stark macht.

Trotzdem wollte sich - so berichtet die deutsche Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise - Aufsichtsrat Stefan Krause das vorläufige Offert des US-Investors Cerberus vom Mai noch einmal anschauen. Cerberus (Mehrheitseigentümer der österreichischen BAWAG ) hatte ein Angebot von bis zu 4,5 Mrd. Euro ins Spiel gebracht.

Am Freitag soll in einer Hauptversammlung jetzt zunächst einmal der Streubesitz abgespalten werden. Über ein "Squeeze Out" sollen die Kleinanleger aus der Postbank gedrängt werden.

Für die Minderheitsaktionäre sei, so der Bericht, der Verkauf gar nicht so schlecht. Sie sollen 35,05 Euro für ihre Aktien erhalten. Das wurde im Juli bekannt gegeben. Die Deutsche Bank dürfte die Scheidung dagegen teuer zu stehen kommen.

Basis für den Abfindungskurs der Kleinanleger war ein Gutachten der Wirtschaftsprüfer von Deloitte, das auf einen Unternehmenswert von 6 Mrd. Euro kommt. Analysten sehen das als zu hoch gegriffen. 6,4 Mrd. Euro legte die Deutsche Bank 2008 für die Postbank auf den Tisch. Weitere 1,4 Mrd. Euro kostete die Integration. Mit wie viel das Geldhaus derzeit in den Büchern der Deutschen Bank steht, ist zur Zeit nicht bekannt. Ein Konkurrent, der sich die Postbank schon genau angesehen hat, bezifferte den Wert nur 3 Mrd. Euro. In der Bank selbst wird nach Informationen des "Handelsblatts" ein Worst-Case-Szenario von 3,5 Mrd. Euro diskutiert.

(Schluss) rf/ivn

ISIN DE0008001009 WEB http://www.bawagpsk.com http://www.postbank.de/

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