Rekordjagd |
01.03.2017 16:10:43
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Präsidialer Trump treibt Dow auf 21.000 Punkte
Für gute Stimmung an den Börsen, die bereits in Asien und Europa zulegten, sorgt der erste Auftritt von US-Präsident Donald Trump vor dem US-Kongress am späten Dienstag (Ortszeit). Trump äußerte sich dabei, insbesondere was sein Wirtschaftsprogramm wie steigende Infrastrukturausgaben und sinkende Unternehmenssteuern angeht, zwar wieder einmal nur vage, dafür fiel der Ton seiner Rede insgesamt überraschend versöhnlich aus.
"Trumps Rede war bislang seine präsidialste überhaupt und das dürfte den Aktien Rückenwind verleihen", kommentiert der Vermögensverwalter Ritholtz Wealth Management. Marktexperte Bob Michele von JP Morgan Asset Management sagt: "Es gibt viele Unwägbarkeiten, wie die Politik von Trump aussehen wird, aber sie wird auf jeden Fall freundlich ausfallen, was die US-Unternehmen betrifft".
Daneben macht sich aber auch von anderer Seite kommend Konjunkturoptimismus breit. Zum einen von ermutigenden Wirtschaftsdaten aus China, zum anderen von Auftritten diverser US-Notenbanker. Letztere sendeten verstärkt Signale, dass die nächste Zinserhöhung doch schon beim nächsten Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank im März anstehen könnte. An den Finanzmärkten wird dies mit einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit eingepreist.
Die US-Notenbanker dürften diesen Schritt nur dann erwägen, wenn sie die Konjunktur als hinreichend robust einschätzen - selbst mit Blick auf die von der Trumpschen Präsidentschaft weiter ausgehenden Risiken. Im Verlauf des Mittwoch werden sich weitere US-Notenbanker zu Wort melden.
US-Renditen steigen deutlich - Angst vor steigenden Zinsen war einmal...
"Die Anleger haben anders als früher keine Angst vor steigenden Zinsen, was sie kümmert, ist das Tempo, mit dem dies vonstatten geht. Und drei Erhöhungen in diesem Jahr sind ganz klar auf dem Tisch", sagt Marktkenner Craig Erlam von Oanda.
Aktienseitig gehören Titel aus dem Finanzsektor zu den Favoriten, die mit einem Plus von 2,9 Prozent den stärksten Sektor stellen. Denn mit der Zinsspekulation ziehen am US-Anleihemarkt die Renditen stark an und am Devisenmarkt der Dollar. Die US-Zehnjahresrendite liegt bei 2,45 Prozent nach 2,35 Prozent am Vortag. Ein höheres Zinsniveau verbessert die Gewinnperspektive der Banken und der Versicherer. Daneben dürften Aktien von Unternehmen gesucht sein, die von verstärkten US-Infrastrukturausgaben profitieren würden.
Unter den Einzelwerten gewinnen Salesforce 1,3 Prozent. Das Softwareunternehmen hat im Schlussquartal bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen übertroffen und zugleich den Ausblick auf 2018 angehoben. Leichte Enttäuschung über die Vorhersage für die laufende Periode geht in der Euphorie am Aktienmarkt unter.
Um fast 14 Prozent nach oben geht es für Weight Watchers. Der Anbieter von Mitteln zur Gewichtsreduktion überraschte mit einem Gewinnausblick oberhalb der Konsensschätzung. Zudem erhöhte sich die Anzahl der registrierten Nutzer deutlich. Die Papiere des Schokoladenherstellers Hershey tendieren derweil kaum verändert. Neue Angaben zum Ausblick und zur Strategie bewegen kaum. Hershey will 15 Prozent des Personals abbauen.
Die US-Baumarktkette Lowe's will nach einem starken Schlussquartal auch in diesem Jahr weiter von der hohen Nachfrage nach Heimwerkerpodukten profitieren. Im vierten Quartal verdiente der Rivale von Home Depot 663 Millionen Dollar, deutlich mehr als von Analysten erwartet. Lowe's steigen um fast 9 Prozent, Home Depot um 1 Prozent.
Amazon zeigen sich unbeeindruckt davon, dass es bei dem Internetriesen zu Ausfällen gekommen ist wegen Problemen mit der cloudbasierten Datenspeicherung. Amazon legen um 0,8 Prozent zu. Unbeeindruckt zeigen sich auch Fiat Chrysler und zwar davon, dass in den USA die Untersuchungen wegen des Verdachts der Abgasmanipulation verstärkt werden. Gänzlich überraschend kommt das nicht, so dass die Aktie 1,5 Prozent mit dem breiten Markt nach oben läuft.
Keine Störfeuer von Preisdaten
Am Devisenmarkt legt der Dollar mit der Zinsspekulation auf breiter Front zu. Der Euro fällt von 1,0625 Dollar im Hoch am Dienstag auf 1,0535 Dollar. Geschürt wird sie von einer Reihe von US-Notenbankern. William Dudley sprach von einer "deutlich zwingenderen" Möglichkeit steigender Zinsen, seine Kollegen John Williams, Patrick Harker sowie James Bullard äußerten sich zwar etwas verhaltener, schließen aber eine Zinserhöhung im März nicht aus. Das keine Zinsen abwerfende Gold leidet dagegen unter der Erwartung steigender Zinsen und auch unter dem teureren Dollar. Die Feinunze kostet 1.240 Dollar, rund 14 Dollar weniger als im Hoch am Vortag.
Neue Impulse kommen von der Konjunkturseite. Der Preisindex des privaten Konsums in den USA zeigt für Januar einen Anstieg von 1,9 Prozent zum Vorjahr nach 1,6 Prozent im Dezember und hat damit den Zielwert von 2 Prozent der US-Notenbank fast erreicht. Weil die Notenbank vorbeugend agieren muss, könnten die Daten sie darin bestärken, die Zinsen schon im März anzuheben.
Ölpreise schütteln API-Daten ab
Im Blick steht außerdem noch die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende US-Gewerbe im Februar. Die Prognose lautet auf einen unveränderten Wert von 56,0. Während des späten Aktienhandels wird außerdem das sogenannte Beige Book der US-Notenbank vorgelegt, der wie üblich Eindrücke über die regionale Konjunktur-Entwicklung gibt. Zuletzt sorgte das Beige Book aber kaum noch für Bewegung an den Finanzmärkten. Von der tagenden kanadischen Notenbank wird unterdessen mehrheitlich erwartet, dass sie den Leitzins bestätigen wird.
Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise leicht an. Die guten Wirtschaftsdaten aus China und Konjunkturzuversicht überlagern dort den negativen Impuls, der von einem festeren Dollar ausgeht, aber auch, dass die neuesten Daten des American Petroleum Institute (API) einen Anstieg der Rohöl- und Benzinvorräte zeigten. Brentöl kostet 56,79 Dollar, 0,5 Prozent mehr als am Vortag. Im Tagesverlauf steht die Bekanntgabe der offiziellen US-Vorräte auf dem Terminkalender.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.013,33 0,97 201,09 6,33 S&P-500 2.383,86 0,86 20,22 6,48 Nasdaq-Comp. 5.873,56 0,83 48,12 9,11 Nasdaq-100 5.362,63 0,61 32,32 10,26US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,31 4,8 1,26 10,6 5 Jahre 1,99 6,5 1,93 7,0 7 Jahre 2,29 6,1 2,23 4,3 10 Jahre 2,46 6,2 2,39 1,1 30 Jahre 3,06 6,2 3,00 -0,9
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.20 Uhr Di, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,0537 -0,03% 1,0540 1,0616 +0,2% EUR/JPY 119,9570 +0,17% 119,7592 118,89 -2,4% EUR/CHF 1,0660 +0,11% 1,0648 1,0640 -0,5% EUR/GBP 0,8569 +0,43% 0,8532 1,1703 +0,5% USD/JPY 113,86 +0,23% 113,60 111,99 -2,6% GBP/USD 1,2297 -0,48% 1,2357 1,2424 -0,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,28 54,01 +0,5% 0,27 -2,1% Brent/ICE 56,79 56,51 +0,5% 0,28 -2,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.240,09 1.248,30 -0,7% -8,21 +7,7% Silber (Spot) 18,37 18,30 +0,4% +0,07 +15,3% Platin (Spot) 1.018,60 1.024,00 -0,5% -5,40 +12,7% Kupfer-Future 2,74 2,70 +1,3% +0,04 +9,4% ===
NEW YORK (Dow Jones)
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Home Depot Inc., The | 403,05 | -0,10% | |
Lowe's Companies Inc. | 257,75 | 0,04% | |
Salesforce | 311,20 | -0,54% | |
The Hershey Co | 165,06 | 0,33% |