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01.03.2013 15:52:32

Privatbank Sal. Oppenheim tauscht den Chef aus

   Die Kölner Traditionsbank Sal. Oppenheim bekommt einen neuen Chef. Wilhelm von Haller wird seinen Posten abgeben und zurück zur Konzernmutter Deutsche Bank wechseln. Den Chefsessel bei der Privatbank nimmt künftig Wolfgang Leoni ein, der bisher für die Anlagestrategie verantwortlich war.

   Von Haller soll bei der Frankfurter Großbank eine "wichtige Aufgabe" übernehmen, heißt es in der Mitteilung von Sal. Oppenheim am Freitag. Weitere Details nannte die Bank nicht. Auch ein Sprecher der Deutschen Bank wollte auf Anfrage keine Einzelheiten nennen. Die Zeitung Die Welt schreibt, dass sich von Haller für die Mittelstandsoffensive von Deutschlands größter Bank engagieren soll.

   Sal. Oppenheim wurde vor gut drei Jahren von der Deutschen Bank für mehr als eine Milliarde Euro übernommen. Vor kurzem hatte sich die Privatbank wieder zurück in die Gewinnzone gekämpft. Derzeit wird bei Sal. Oppenheim, wie bei der Konzernmutter, erheblich auf die Kostenbremse getreten.

   Das Geldhaus soll sich künftig auf das Kerngeschäft der Vermögensverwaltung konzentrieren. Dabei sollen einzelne Bereiche komplett in die Mutter integriert und Doppelfunktionen abgebaut werden - mehrere Hundert Stellen könnten gestrichen werden. Ende 2012 beschäftigte Sal. Oppenheim noch über 900 Mitarbeiter, beim Einstieg der Deutschen Bank waren es noch über 2.000.

   "Die Fokussierung der Kölner Privatbank auf ihre Kernkompetenzen in der Betreuung und dem Management großer privater und institutioneller Vermögen wird auch künftig weiter vorangetrieben", teilte Sal. Oppenheim mit. Die Privatbank werde "auch in Zukunft eine tragende Rolle im Deutsche Bank-Konzern spielen", erklärte Michele Faissola, Leiter Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied des Group Executive Committee der Deutschen Bank.

   Über den Beinahe-Zusammenbruch von Sal. Oppenheim, einst eine der angesehensten Privatbanken Deutschlands, wird derzeit vor dem Kölner Landgericht verhandelt. Auf der Anklagebank sitzen vier frühere Chefs sowie der Bauunternehmer Josef Esch. Sie haben die Bank nach Meinung der Staatsanwaltschaft um rund 144 Millionen Euro geschädigt. Der Betrag dürfte Sal. Oppenheim nicht in die Knie gezwungen haben. Doch die Vorwürfe wiegen schwer: Es geht juristisch um besonders schwere Untreue beziehungsweise um Beihilfe dazu. Bis zu zehn Jahre könnte das die Angeklagten hinter Gitter bringen.

   Nicht alle Angeklagten haben sich bislang öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. Diejenigen, die Stellungnahmen abgaben, wiesen vor dem Prozess jede Schuld von sich.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   March 01, 2013 09:21 ET (14:21 GMT)

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