Neuorganisation kostet 09.05.2018 11:41:00

ProSieben-Gewinn von Umbaukosten belastet - Aktie verliert kräftig

ProSieben-Gewinn von Umbaukosten belastet - Aktie verliert kräftig

Operativ legte das Ergebnis trotz eines von Währungseffekten und dem Verkauf der Reiseportale Etraveli und Weg.de verursachten Umsatzrückgangs zu. Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der MDAX-Konzern, er erwartet aber schwächere operative Ergebnisse im zweiten und dritten Quartal.

Der Umsatz fiel im Zeitraum von Januar bis März um 3 Prozent auf 881 Millionen Euro und lag damit leicht unter den Markterwartungen. Bereinigt verzeichnete ProSieben einen Anstieg um 1 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA, die zentrale operative Kennziffer des Konzerns, stieg etwas stärker als erwartet um 7 Prozent auf 200 Millionen Euro, womit die Marge auf 22,7 von 20,6 Prozent im Vorjahr vorrückte.

Unter dem Strich verdiente die ProSiebensat1 Media SE mit 27 Millionen Euro 58 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Unter den neu zugeschnittenen Segmenten wies allein "Entertainment", das das lineare TV-Geschäft und die digitalen Unterhaltungsangebote umfasst, einen Anstieg des Umsatz und des bereinigten operativen Gewinns aus. Das größte Segment steigerte den Umsatz dank stabiler Werbeerlöse um 2 Prozent.

Im E-Commerce-Geschäft mit dem Namen Nucom steigerten die Plattformen Flaconi, Amorelie sowie Parship und Elitepartner die Erlöse. Der Umsatz wurde aber insgesamt vom Verkauf der Reiseportale belastet.

Den Rückgang im Segment "Content Production & Global Sales" begründete ProSieben unter anderem mit dem schwierigen US-Produktionsmarkt und Währungseffekten.

Im laufenden Jahr will ProSieben den Umsatz weiter im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigern. Die bereinigte EBITDA-Marge soll weiter im mittleren 20-Prozentbereich liegen, 2017 betrug sie 25,8 Prozent. Mögliche Akquisitionen im Jahresverlauf sind im Ausblick noch nicht enthalten.

Im zweiten und dritten Quartal wird das bereinigte EBITDA voraussichtlich im Vergleich zu den jeweiligen Vergleichsperioden zurückgehen, bevor es im Schlussquartal den Prognosen nach zu einem ausgleichenden Ergebniseffekt kommt. ProSieben begründet dies mit Konsolidierungseffekten aus Transaktionen sowie der Saisonalität der Programmkosten.

ProSieben hat sich zu Jahresbeginn eine neue Struktur verordnet. TV- und digitale Unterhaltungsangebote wurden zusammengefasst, um besser Synergien heben zu können. Im Produktionsgeschäft setzt ProSieben stärker auf Kooperationen und Investments von Partnern. Im E-Commerce-Geschäft hat sich der Konzern General Atlantic als Anteilseigner ins Boot geholt.

Bei den Anlegern kommen die Zahlen alles andere als positiv an. Aktuell verlieren die Papiere über neun Prozent und fallen damit auf 28,21 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: Jan Pitman/Getty Images,Holger Rauner © ProSiebenSat.1 Media AG

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