01.06.2013 06:07:01
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Rand, Lira, Forint & Co. unter Verkaufsdruck
EMFIS.COM - Das Schreckgespenst der „Fiskalklippe“ machte die Runde. Die letzten Monate aber machten klar: Die Ausgabenkürzungen dämpfen die Konjunktur, aber sie beenden den wirtschaftlichen Erholungskurs nicht. Genährt von entsprechenden Äußerungen aus Notenbankkreisen ließ das die Spekulationen zunehmen, die US-Notenbank würde ihr Programm zum Aufkauf von Anleihen bald zurückfahren oder ganz beenden. Eine Folge dieser Spekulationen ist der Aufwertungsdruck auf den US-Dollar. Eine andere ist der gerade in den letzten Tagen gestiegene Abwertungsdruck auf die Währungen zahlreicher Schwellenländer.
Geldabflüsse aus den Schwellenländern
Das erklärt sich so: Die Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen lassen sich aufgrund international stark vernetzter Finanzmärkte nicht national begrenzen, gerade wenn es sich um große Wirtschaftsräume wie die USA handelt. Und so nutzen Banken die Möglichkeit der Refinanzierung durch Anleiheverkäufe an die US-Notenbank dazu, um in lukrativere Märkte zu investieren. Das muss nicht direkt, sondern kann über Fonds geschehen. Und lukrativ waren in den letzten Jahren Anleihen aus vielen Schwellenländern, zumindest weit lukrativer als z.B. US-Staatsanleihen. Wenn aber die Renditen für US-Anleihen wieder steigen – und das ist bereits in den letzten Wochen geschehen – dann nimmt die Attraktivität von Anleihen aus den Schwellenländern relativ gesehen ab. Dazu kommt die Aussicht, dass in Zukunft weniger Liquidität zur Verfügung steht und die Anleihekurse dadurch fallen dürften. Viele Profi-Anleger steigen daher schon jetzt aus Schwellenländer-Anleihen aus, auch um Gewinne mitzunehmen.
Südafrikanischer Rand besonders stark unter Druck
Am Devisenmarkt führt dies zu Abwertungsdruck auf die Währungen der betroffenen Länder. Das macht Geldanlagen für ausländische Anleger dort zusätzlich unattraktiver und verstärkt den Trend noch. Besonders stark ist der Abwertungsdruck in den Schwellenländern, wo nationale Strukturprobleme, wie z.B. eine hohe Inflation, Leistungsbilanzdefizite oder politische Unsicherheit, noch hinzukommen. Das ist u.a. in Südafrika der Fall. Der Rand wertete seit Mitte 2012 stark ab und die Wechselkurse USD/ZAR und EUR/ZAR sind inzwischen auf den höchsten Stand seit Anfang 2009 gestiegen. Auch die Türkische Lira und selbst der Mexikanische Peso stehen seit einigen Wochen unter starkem Abwertungsdruck. In den letzten Tagen wurde daraus ein allgemeiner Trend, der sogar den Ungarischen Forint und den Polnischen Zloty erfasste.
Fazit
Der Trend zum Ausstieg aus Anlagen in den Schwellenländern dürfte noch anhalten, kann sich aber auch schnell wieder umkehren. Denn: Langfristig gesehen werfen Emerging-Markets-Anleihen auch weiterhin höhere Renditen ab als z.B. US-Staatsanleihen. Das gilt auch für die Währungen. Noch sollten Anleger Rand, Lira & Co. lieber meiden, aber der Kursrückgang wird neue Einstiegsgelegenheiten schaffen.
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Geldabflüsse aus den Schwellenländern
Das erklärt sich so: Die Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen lassen sich aufgrund international stark vernetzter Finanzmärkte nicht national begrenzen, gerade wenn es sich um große Wirtschaftsräume wie die USA handelt. Und so nutzen Banken die Möglichkeit der Refinanzierung durch Anleiheverkäufe an die US-Notenbank dazu, um in lukrativere Märkte zu investieren. Das muss nicht direkt, sondern kann über Fonds geschehen. Und lukrativ waren in den letzten Jahren Anleihen aus vielen Schwellenländern, zumindest weit lukrativer als z.B. US-Staatsanleihen. Wenn aber die Renditen für US-Anleihen wieder steigen – und das ist bereits in den letzten Wochen geschehen – dann nimmt die Attraktivität von Anleihen aus den Schwellenländern relativ gesehen ab. Dazu kommt die Aussicht, dass in Zukunft weniger Liquidität zur Verfügung steht und die Anleihekurse dadurch fallen dürften. Viele Profi-Anleger steigen daher schon jetzt aus Schwellenländer-Anleihen aus, auch um Gewinne mitzunehmen.
Südafrikanischer Rand besonders stark unter Druck
Am Devisenmarkt führt dies zu Abwertungsdruck auf die Währungen der betroffenen Länder. Das macht Geldanlagen für ausländische Anleger dort zusätzlich unattraktiver und verstärkt den Trend noch. Besonders stark ist der Abwertungsdruck in den Schwellenländern, wo nationale Strukturprobleme, wie z.B. eine hohe Inflation, Leistungsbilanzdefizite oder politische Unsicherheit, noch hinzukommen. Das ist u.a. in Südafrika der Fall. Der Rand wertete seit Mitte 2012 stark ab und die Wechselkurse USD/ZAR und EUR/ZAR sind inzwischen auf den höchsten Stand seit Anfang 2009 gestiegen. Auch die Türkische Lira und selbst der Mexikanische Peso stehen seit einigen Wochen unter starkem Abwertungsdruck. In den letzten Tagen wurde daraus ein allgemeiner Trend, der sogar den Ungarischen Forint und den Polnischen Zloty erfasste.
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