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21.02.2014 22:24:37

Renzi stellt neue Regierungsmannschaft für Italien vor

   ROM (AFP)--Italiens designierter Ministerpräsident Matteo Renzi hat am Freitag sein neues Kabinett vorgestellt und mit einer historischen Premiere für Aufsehen gesorgt: Die Hälfte seines Regierungsteams solle aus Frauen bestehen, erklärte Renzi Staatspräsident Giorgio Napolitano bei einem fast dreistündigen Treffen. Dessen Regierungsauftrag nahm der 39-Jährige bei dieser Gelegenheit offiziell an, seinen Amtseid soll er am Samstag (11.30 Uhr) ablegen.

   Renzi sagte nach dem Gespräch, er sei sich der großen "Verantwortung und Brisanz" seiner Aufgabe angesichts der schwierigen Lage Italiens bewusst. Er werde "alles in meiner Macht Stehende tun, um das Vertrauen von Millionen Italienerinnen und Italienern zu rechtfertigen, die von der Regierung konkrete Antworten erwarten". Renzi hatte zuvor angekündigt, noch diesen Monat eine Änderung des Wahlrechts durchsetzen zu wollen. In den ersten Monaten seiner Amtszeit sollen zudem Arbeitsmarktreformen, Bürokratieabbau und ein Umbau der öffentlichen Verwaltung ganz oben auf dem Programm stehen.

   Das neue Kabinett umfasst 16 Minister, die Hälfte von ihnen sind Frauen. Als jüngste italienische Außenministerin aller Zeiten soll die erst 40-jährige Federica Mogherini Italien international vertreten. Auf dem diplomatischen Spitzenposten wollte Napolitano laut Medienberichten auch künftig am liebsten Amtsinhaberin Emma Bonino sehen, doch letztlich setzte sich Renzi durch. Sollte das Kabinett in seiner vorgeschlagenen Form antreten, würde es mit einem vergleichsweise niedrigen Durchschnittsalter von 47,8 Jahren einen Rekord aufstellen.

   Der 63 Jahre alte Chefvolkswirt der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Pier Carlo Padoan, soll neuer Minister für Wirtschaft und Finanzen werden. Padoan war Medien zufolge ein Wunschkandidat von Napolitano, der dem international anerkannten Ökonomen offenbar zutraut, das hochverschuldete Land aus der Krise zu führen. Innenminister soll Angelino Alfano bleiben, der mit seiner neu gegründeten Partei Neue Rechte Mitte einen wichtigen Pfeiler der Koalition bildet.

   Das Regierungsbündnis aus linken und rechten Kräften soll in der bisherigen Form erhalten bleiben. Als Chef der Demokratischen Partei (PD) hatte Renzi in der vergangenen Woche den bisherigen Amtsinhaber Enrico Letta, der ebenfalls der PD angehört, in einem parteiinternen Machtkampf zum Rücktritt gezwungen. Renzi wird nun voraussichtlich zum jüngsten Ministerpräsidenten in der Geschichte Italiens und zum jüngsten Regierungschef in der Europäischen Union aufsteigen.

   Napolitano wies nach seinem langen Gespräch mit Renzi Spekulationen über politische Spannungen zwischen ihm und dem designierten Ministerpräsidenten zurück und äußerte die Hoffnung, dass die neue Regierung "eine ganze Legislaturperiode" überdauern könne - was in Italien erfahrungsgemäß längst keine Selbstverständlichkeit ist.

   DJG/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   February 21, 2014 15:53 ET (20:53 GMT)- - 03 53 PM EST 02-21-14

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