21.07.2017 23:03:56
|
Rheinische Post: Kommentar / Diesel-Dämmerung und die Schuld der Politik = Von Antje Höning
Düsseldorf (ots) - Noch ist es nur ein Verdacht, doch sollte er
sich bestätigen, wird in der Autobranche nichts mehr bleiben, wie es
war: Können die Ämter den Herstellern nachweisen, dass sie durch
Absprachen die Basis für den Diesel-Skandal gelegt haben, könnten auf
sie Milliarden-Strafen zukommen. Ein vergleichbares Kartell gab es in
der deutschen Wirtschaftsgeschichte bisher nicht. Entsprechend
sackten die Aktienkurse gestern ab. Zugleich wird das Vertrauen der
Kunden dauerhaft zerstört: Die Geschichte des Diesel ist eine von
verpassten Ausstiegschancen, von lügen und betrügen. Die Politik ist
an der Misere nicht unschuldig: Seit Jahren subventioniert sie den
Diesel über die ermäßigte Steuer. Lange nahm sie Hinweise auf
Manipulationen nicht ernst. Die Bundesregierung pampert keine Branche
so sehr, erst US-Behörden und EU trugen sie zum Jagen. Nun will der
Verkehrsminister die Krise auf dem Diesel-Gipfel lösen. Der Deal ist
absehbar: Die Hersteller rufen schon mal freiwillig alle Diesel für
ein Update zurück und zahlen in einen Umweltfonds, die Politik
verzichtet auf Fahrverbote. Doch das könnte zu spät sein: Die ersten
Firmen streichen den Diesel bereits aus ihren Dienstwagen-Flotten.
Die Diesel-Dämmerung hat begonnen.
www.rp-online.de
OTS: Rheinische Post newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30621 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!