22.10.2018 23:27:42
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Rheinische Post: Kommentar / Humanität steht an erster Stelle = VON KIRSTEN BIALDIGA
Düsseldorf (ots) - Am Ende hat Siemens-Chef Joe Kaeser eine gute
Entscheidung getroffen. Er nimmt nicht an der Investorenkonferenz in
Riad teil - anders als zunächst geplant. Wie er zu dieser
Entscheidung kam, hat er ausführlich in einem sozialen Netzwerk
dargelegt. Er beschreibt, wie er die Interessen aller Beteiligten
sorgsam abgewogen und berücksichtigt hat, wie er nun den
30-Milliarden-Dollar-Markt Saudi-Arabien riskiert und wie schwer er
sich damit getan hat, nicht an der Konferenz teilzunehmen. Dabei
offenbart er allerdings mehr, als ihm lieb sein kann. Befremdlich
ist, wie stark er seine eigene Rolle in den Mittelpunkt rückt. Vor
allem aber sein langes Zögern wirft ein schlechtes Licht auf den
Siemens-Chef. Kaeser erklärt es unter anderem damit, dass ein
Konzernlenker nicht einfach Gefühlsimpulsen folgen dürfe. Doch da
irrt er. Ein Konzernchef - und verfolge er noch so wichtige
Geschäftsinteressen - muss immer zuallererst als Mensch handeln und
der Humanität und den Menschenrechten verpflichtet bleiben. Kaum
vorstellbar, dass westliche Manager sich an einen Tisch mit
Vertretern des saudischen Regimes setzen und Geschäfte machen, als
wäre nichts geschehen.
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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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