17.12.2018 23:27:43
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Rheinische Post: Kommentar / Rasche Aufklärung erforderlich = VON HOLGER MÖHLE
Düsseldorf (ots) - Kaum zu glauben. Ein Jahrzehnt lang zog die
rechtsradikale Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU)
mordend durch Deutschland, ehe die Gruppe um Uwe Mundlos, Uwe
Böhnhardt und Beate Zschäpe aufflog. Jetzt soll der rechte Terror in
Kreisen der Frankfurter Polizei Nachahmer gefunden haben - als "NSU
2.0". Es verschlägt einem die Sprache. Beamte, sprichwörtlich
eigentlich Freund und Helfer, sollen tatsächlich versucht haben, in
elektronischen Drohschreiben eine türkisch-stämmige Rechtsanwältin,
die eine der Opfer-Familien im NSU-Prozess vertreten hatte, unter
Druck zu setzen. Die Vorstellung, in deutschen Polizeibehörden
agierten organisierte rechte Netzwerke, muss alle Alarmglocken
schrillen lassen. In Frankfurt ist es ein "NSU 2.0". In Sachsen geben
sich zwei SEK-Beamte im Einsatz den Decknamen "Uwe Böhnhardt". Alles
nicht witzig, sondern Anlass für schonungslose interne Ermittlungen.
Polizisten, die sich um das Grundgesetz nicht scheren, sind eine
Gefahr für jene freiheitlich-demokratische Ordnung, die sie schützen
sollen. Es müssen jetzt schnell Ergebnisse her. Wie groß ist das
Netzwerk wirklich? Und dabei muss vor allem eines gelten: Nur keine
Nachsicht.
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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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