17.11.2013 19:38:52

Rheinische Post: Kommentar / Verrückter Strommarkt = Von Reinhard Kowalewsky

Düsseldorf (ots) - Was bedeutet es , wenn die Strompreise doch nicht so stark steigen, wie oft befürchtet? Es zeigt sich, dass die Versorger mit einem Teil ihrer Stimmungsmache gegen Ökostrom überzogen haben: Es ist eben doch nicht zwangsläufig, dass wegen der steigenden Eneuerbare-Energien-Umlage jedes Jahr der Strompreis stark hochgehen muss. Die große Menge "grünen" Stroms drückt die Großhandelspreise so stark nach unten, dass dies die Kosten des Ökostroms teilweise ausgleicht - schlimm für RWE und Eon, aber nicht für die Allgemeinheit. Die Energiewende muss trotzdem neu gestaltet werden: Ökostrom darf nicht mehr unabhängig vom Bedarf eingeleitet werden, um ein Überangebot zu verhindern - Anbieter sollten Liefersicherheit im Bündnis mit konventionellen Kraftwerken garantieren. Versorger sollten für Ökostrom keine festen Preise mehr zahlen, aber feste Mengen einkaufen müssen. Dann setzt sich im Wettbewerb die günstigste Technologie durch. Und nur bei stark sinkenden Preisen für Ökostrom gefährdet sein Ausbau nicht mehr die Wettbewerbsfähigkeit wichtiger Branchen.

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