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16.06.2013 20:56:58

Rheinische Post: Türkei - unversöhnlich

Düsseldorf (ots) - Von Thomas Seibert

Der politischen Kultur der Türkei fehlen Verständigungsbereitschaft und die Fähigkeit, die Interessen der anderen Seite als legitim anzuerkennen. Kompromisse gelten als Zeichen der Schwäche. Auch im Streit um den Gezi-Park war das so. Die Regierung war nicht bereit, die jüngsten Proteste als Ausdruck einer verbreiteten Unzufriedenheit mit Erdogans Politik zu respektieren und die Situation zu entschärfen. Umgekehrt schaffte es die Protestbewegung nicht, Erdogans Angebot eines vorläufigen Verzichts auf das umstrittene Bauprojekt in dem Park als Kompromiss anzunehmen und die Dynamik der Proteste auf neue Ziele auszurichten. Nach der Schlacht vom Taksim stehen sich beide Lager unversöhnlicher denn je gegenüber. Und die einzige Hoffnung auf Beruhigung ist eher ein Armutszeugnis: In diesen Tagen beginnen in der Türkei die langen Sommerferien, Millionen Menschen fahren zur Erholung entweder an den Strand oder ins heimatliche Dorf. Vielleicht werden sich die Gemüter bis zum Beginn des neuen Schuljahres in drei Monaten beruhigt haben.

Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

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