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25.01.2013 16:43:32

ROUNDUP 2: Fraport zeigt Interesse an neuem Istanbuler Flughafen

    (Neu: Bündnis mit Antalya-Partner, Aktienkurs)

 

    FRANKFURT/ISTANBUL (dpa-AFX) - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport streckt seine Fühler nach dem neuen Riesenflughafen der türkischen Metropole Istanbul aus. "Wir werden uns die Ausschreibungsunterlagen natürlich anschauen und bewerten", sagte ein Fraport-Sprecher am Freitag. Die Türkei sei als Markt für das Unternehmen von großem Interesse. "Zudem haben wir sehr gute Erfahrungen mit unserem Flughafen in Antalya gemacht." Der dortige Fraport-Partner IC Holding dürfte auch bei einem Gebot für Istanbul mit an Bord sein. Es gebe bereits eine vorläufige Vereinbarung mit den Frankfurtern, sagte IC-Präsident Ibrahim Cecen. Fraport bestätigte diese Information zunächst nicht.

 

    Die Türkei will in Istanbul einen dritten Flughafen bauen, der mit einer Kapazität von 90 Millionen Fluggästen zum geplanten Betriebsbeginn 2017 bereits fast mit dem weltgrößten Flughafen in Atlanta gleichziehen würde. Im Gespräch ist sogar eine Erweiterung auf bis zu 150 Millionen Passagiere - fast dreimal so viele wie derzeit in Frankfurt. Damit wäre der neue Flughafen der größte der Welt und noch größer als der geplante neue Pekinger Flughafen, der auf jährlich 120 Millionen Fluggäste kommen soll. Am bisher größten Istanbuler Flughafen Atatürk wurden im vergangenen Jahr 45 Millionen Passagiere abgefertigt.

 

    Der neue Flughafen soll nach den Worten des türkischen Verkehrsministers Binali Yildirim sechs Landebahnen erhalten. Die Baukosten bezifferte Yilderim auf umgerechnet rund sieben Milliarden Euro. Die Fraport-Aktie legte bis zum Nachmittag um 0,36 Prozent auf 45,385 Euro zu und lag damit im Mittelfeld des MDAX (MDAX).

 

    Laut "Handelsblatt" (Freitag) zeigen bereits mehrere Unternehmen Interesse an Bau und Betrieb des neuen Flughafens. Dazu zählten die Gesellschaft TAV Havalimanlari, die den Istanbuler Atatürk Airport sowie neun weitere Flughäfen in der Türkei, Osteuropa und Nordafrika betreibt. Das Unternehmen wolle in einer Partnerschaft mit Aeroport de Paris antreten, schreibt die Zeitung. Auch die türkischen Holdinggesellschaften Sabanci und Larko sowie das Unternehmen AIC, das den türkischen Billigflieger Atlasjet betreibt, werden genannt. Die Zeitung "Milliyet" nannte die Schiphol Group, die den Flughafen Amsterdam betreibt, als Interessenten.

 

    Der neue Flughafen soll am Schwarzen Meer entstehen, rund 60 Kilometer von Istanbuls Zentrum entfernt. Der Betreiber soll eine Konzession für zunächst 25 Jahre bekommen. Die Baukosten bezifferte die Regierung auf umgerechnet rund sieben Milliarden Euro. Die Ausschreibung läuft bis 3. Mai.

 

    Fraport betreibt zusammen mit der türkischen IC Holding bereits den Flughafen Antalya an der türkischen Riviera, der in den vergangenen beiden Jahren auf jeweils rund 25 Millionen Fluggäste kam. IC-Manager Serhat Cecen hatte schon im Herbst angekündigt, dass sein Unternehmen möglicherweise mit Fraport für den neuen Flughafen bieten werde. Jetzt hieß es von der IC Holding, beide Unternehmen würden für ein Gebot möglicherweise weitere Partner ins Boot holen.

 

    Fraport ist bereits an 13 Flughäfen in aller Welt beteiligt oder führt dort die Geschäfte. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen auch Interesse an Flughäfen etwa in Spanien und Portugal gezeigt, aber letztlich nicht den Zuschlag erhalten oder wegen zu hoher Preise frühzeitig abgewinkt.

 

    Die Türkei setzt auf ein starkes Wachstum des Luftverkehrs. Istanbul wird dabei ein großes Potenzial als Drehkreuz zwischen Europa und Asien zugeschrieben, das mit den aufstrebenden Flughäfen im Nahen Osten, allen voran Dubai, konkurrieren könnte. Die Staatsfluglinie Turkish Airlines befindet sich auf einem starken Wachstumskurs. Seit Monaten halten sich Gerüchte, dass die Gesellschaft ihre Partnerschaft mit der Lufthansa intensivieren will. Sogar von einer möglichen Überkreuzbeteiligung beider Unternehmen war die Rede. Die Lufthansa hatte solch weitgehende Pläne jedoch nie bestätigt und lediglich vom möglichen Ausbau der Kooperation gesprochen./stw/stb/fn

 

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