25.06.2015 17:03:39

ROUNDUP 2: Karstadt zahlt Urlaubsgeld für Beschäftigte

(neu: Weitere Angaben zur Zahlung des Urlaubsgelds im 2. Absatz)

ESSEN (dpa-AFX) - Bei der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt gibt es Anzeichen für eine Entspannung der Finanzlage: Die Beschäftigten sollen im Juli das im Zuge der Sanierung zunächst gestundete Urlaubsgeld 2015 erhalten. Darauf habe sich Karstadt-Chef Stephan Fanderl bei einer Betriebsrätekonferenz mit Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes und dem neu gewählten Karstadt-Betriebsratschef Jürgen Ettl geeinigt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Essen mit.

Nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" soll die angekündigte Auszahlung des Urlaubsgelds bei dem Unternehmen zu Kosten von 13 Millionen Euro führen. Karstadt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Damit sei die Zahlung des ursprünglich für Juni vorgesehenen Urlaubsgelds um einen Monat verschoben worden, sagte der langjährige Karstadt-Betriebsratschef Hellmut Patzelt, der zuvor sein Amt bei der Konferenz niedergelegt hatte.

Die Gewerkschaft Verdi bezeichnete die Entscheidung als "Schritt des Unternehmens auf dem Weg zurück in die Tarifbindung". Das Urlaubsgeld sei für die Beschäftigten von Karstadt ein wichtiger Lohnbestandteil. "Trotz der Tarifflucht des Unternehmens vor zwei Jahren haben unsere Mitglieder einen Rechtsanspruch auf diese wichtige Zahlung", so Peukes. Viele Beschäftigte hätten deutlich gemacht, dass sie bereit wären, diesen Anspruch auch rechtlich durchzusetzen. Verdi fordert eine sofortige Rückkehr des Unternehmens in die Tarifbindung und neue Investitionen in die Häuser.

Fanderl betonte: "Wir tun in Hinblick auf das Urlaubsgeld 2015 und weitere Forderungen unseres Sozialpartners genau das, was für Karstadt auch leistbar ist und uns weiterbringt." Bis zu einer vollständigen Gesundung habe Karstadt jedoch noch einen "harten Weg" vor sich. "Aber wir sehen bereits in den Büchern, dass wir das Ruder herumgerissen haben", sagte er.

Der Karstadt-Chef kündigte an, die Verhandlungen für die Beschäftigten "baldmöglichst" fortführen zu wollen. In bislang acht Gesprächsrunden wurde bei den Tarifverhandlungen noch keine Einigung erzielt./uta/DP/she

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