14.05.2009 16:39:00

ROUNDUP 2: Klöckner & Co (KlöCo) schließt rote Jahreszahlen nicht mehr aus

    (Neu: Aussagen aus Telefonkonferenzen, Analystenstimmen)

    DUISBURG (dpa-AFX) - Der Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) <KCO.ETR> schließt nach einem überraschend hohen Auftaktverlust rote Zahlen für das Gesamtjahr nicht mehr aus. Zwischen Januar und März fiel unter dem Strich ein Verlust von 127 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 52 Millionen Euro im Vorjahr an. Neben dem Nachfrageeinbruch macht KlöCo für das Minus vor allem den drastischen Preisverfall verantwortlich. Damit dürfte allerdings jetzt Schluss sein: "Bei der Entwicklung der Preise liegt das Schlimmste definitiv hinter uns", sagte Vorstandschef Thomas Ludwig am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Im zweiten Quartal erwartet der Stahlhändler zwar nochmals rote Zahlen, das Ergebnis soll sich aber gegenüber dem schwachen Jahresauftakt "deutlich verbessern".

    Nach starken Verlusten zu Handelsbeginn gehörten die Aktien von KlöCo zuletzt in einem festen MDAX <MDAX.ETR> mit einem Plus von 5,38 Prozent auf 10,96 Euro zu den besten Indexwerten. Positiv beurteilten die Analysten vor allem den weiter vorangeschrittenen Schuldenabbau sowie den starken Cashflow. Dieser in Verbindung mit der Beseitigung aller Bedenken wegen der Finanzierung seien ein Beweis für die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells, schrieben etwa die Experten der Credit Suisse. UniCredit-Analyst Christian Obst bemängelte dagegen die schwächer als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen. Zudem sieht er von Seiten der Stahlpreise durchaus weitere Abwärtsrisiken auf KlöCo zukommen: Durch niedrigere Rohstoffkosten könnten die Stahlpreise bei anhaltend geringer Nachfrage weiter nachgeben. Der Markt zeigte sich zudem enttäuscht von dem Ausblick auf das Gesamtjahr: Bislang war KlöCo von einem Gewinn ausgegangen.      UNTER DEN ERWARTUNGEN

    Operativ (EBITDA) schrieb Klöckner & Co in den ersten drei Monaten des Jahres einen unerwartet hohen Verlust von 132 Millionen Euro nach einem Gewinn von 109 Millionen Euro im Vorjahr. Wegen der sinkenden Stahlpreise musste der Konzern seine Lagerbestände um weitere 35 Millionen Euro abwerten. Der Umsatz brach um gut ein Drittel auf 1,095 Milliarden Euro ein. Positiv entwickelte sich die Finanzlage: KlöCo gelang es, seine Vorräte abzubauen - dadurch erwirtschafteten die Duisburger einen operativen Cashflow von 261 Millionen Euro und konnten die Schulden deutlich zurückfahren.

    Nach einer Umstrukturierung der Finanzierung verfügt der Konzern zudem über Kreditlinien von insgesamt 1,5 Milliarden Euro, die nicht an Ergebnisse gebunden sind. "Mit diesem finanziellen Spielraum haben wir die Möglichkeit, zu gegebener Zeit zu unserer Akquisitionsstrategie zurückzukehren und die Chancen der Konsolidierung, die sich durch die Krise ergeben, zu nutzen", sagte Ludwig. Zwar seien aktuell keine Zukäufe in der Pipeline, man bleibe aber vorbereitet, betonte der KlöCo-Chef in einer Telefonkonferenz. Von Cash-Seite her gebe es keine Probleme, kleiner und mittlere Zukäufe seien machbar. Wenn sich in den turbulenten Märkten größere Akquisitionsmöglichkeiten ergäben, schließe er auch eine Anleihe nicht aus.

VORSICHTIGE ZUVERSICHT

    Vor der Verschärfung der Wirtschaftskrise im vergangenen Herbst war das Wachstum von KlöCo von einer aggressiven Zukaufsstrategie geprägt gewesen. Diese legte der Konzern wegen der Krise vorübergehend auf Eis. Finanzchef Gisbert Rühl, der Ludwig Ende des Jahres an der Spitze des Konzerns ablöst, hatte Ende März aber bereits angekündigt, dass sich KlöCo wieder nach passenden Zukaufsgelegenheiten umschaut. Neben dem Akquisitionsstopp hatte KlöCo zwei Sparprogramme mit dem Abbau von 1.500 Stellen aufgelegt - zwei Drittel davon sind bereits umgesetzt.

    Nun sieht der Stahlhändler zwar erste Anzeichen einer Stabilisierung des wirtschaftlichen Umfelds, allerdings "auf sehr niedrigem Niveau". "Die Bodenbildung der Nachfrage scheint erreicht, gleichzeitig tendieren auch einige Produkte in den Preisen wieder fester", hieß es. Ungeachtet der schwierigen Situation sieht sich KlöCo auch dank der Sofortprogramme und der Umstrukturierung der Finanzierung aber gut aufgestellt, "auch eine länger anhaltende Krise erfolgreich zu bewältigen", betonte Vorstandschef Thomas Ludwig./sb/he

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