05.08.2008 12:57:00

ROUNDUP 2: KUKA sieht sich Nutznießer des Kleinwagen-Booms - Schwaches Quartal

        (Neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Aufträge, Details, Kurs)

    AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Roboter- und Anlagenbauer KUKA  bleibt trotz eines durchwachsenen zweiten Quartals grundsätzlich optimistisch für die Zukunft. Von den wichtigsten Kunden - den Autoherstellern - erhoffen sich die Augsburger Aufträge über Produktionsanlagen für die momentan so beliebten Kleinwagen. Parallel will der Konzern sein Geschäft mit der restlichen Industrie ausbauen, insbesondere mit den Flugzeug-Herstellern. "Wir arbeiten in allen Bereichen an der Kapazitätsgrenze. Wir suchen händeringend Mitarbeiter", sagte der scheidende Konzernchef Gerhard Wiedemann am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Der Auftragsbestand liege auf einem neuen Rekordniveau.

    Zu Ende Juni hatte KUKA Bestellungen über 683 Millionen Euro in den Büchern stehen. Alleine von April bis Juni sammelten die Augsburger Aufträge über 332 Millionen Euro ein. Dies war allerdings der einzige Lichtblick in der Zwischenbilanz. Der Überschuss fiel binnen eines Jahres um 32 Prozent auf 8,9 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 12 Prozent auf 16,2 Millionen Euro, der Umsatz um 7 Prozent auf 301 Millionen Euro. Das sei im Projektgeschäft aber nicht ungewöhnlich, sagte Vorstandschef Wiedemann. Marktteilnehmer sprachen nichtsdestotrotz von enttäuschenden Zahlen. Die Aktie fiel bis zum Mittag um 2,07 Prozent auf 14,69 Euro.

HOFFNUNG: VERKEHRSFLUGZEUGE UND KLEINWAGEN

    Zufrieden zeigten sich Analysten und Händler hingegen mit den Aussichten. "Die konjunkturelle Abkühlung der Weltwirtschaft dürfte zu verstärkten Rationalisierungsinvestitionen führen", heißt es im Zwischenbericht. Dabei könnten verstärkt Roboter zum Einsatz kommen. So hofft Unternehmenschef Wiedemann auf den Zuschlag bei zwei Großaufträgen aus der Luftfahrt-Industrie über jeweils einen dreistelligen Millionenbetrag. "Die General Industry gewinnt für unseren Geschäftserfolg eine immer größere Bedeutung." Mittelfristig soll ihr Anteil auf knapp ein Drittel ansteigen.

    Aber auch der Automarkt bleibe attraktiv, sagte Wiedemann. So rüste KUKA das neue VW-Werk im US-Bundesstaat Tennessee mit aus. "Die meisten deutschen und japanischen Autobauer profitieren vom Trend zu kleineren Fahrzeugen", heißt es dazu im Zwischenbericht, "einige planen beträchtliche Investitionen in den USA, aber auch in Russland, China und Indien."

    Durch eine Kooperation mit dem US-Autobauer Chrysler ist KUKA allerdings auch bei den inzwischen verschmähten Geländewagen stark engagiert. Die Augsburger betreiben im Auftrag der Amerikaner eine Fertigungsanlage für Jeep-Karosserien. "Wir sind von den Stückzahlen da, wo wir sein wollen", sagte Finanzchef Matthias Rapp. "Aus heutiger Sicht müssen wir Abschreibungen ausschließen." Der Kunde Chrysler zahle pünktlich. Vereinzelt hatten Analysten über einen kompletten Rückzug der KUKA aus dem Projekt spekuliert.

VERWIRRUNG BEI PROGNOSE

    Für Verwirrung sorgte am Morgen ein Wechsel bei der Prognosegröße. Statt auf den Umsatz zielt KUKA nun auf den Auftragseingang ab, der in diesem Jahr um rund 7 Prozent steigen soll. Dabei bleibt wie zuvor der Effekt durch den geänderten Einkauf bei der Kooperation mit Chrysler ausgeklammert. Konzernchef Wiedemann räumte ein, dass es kleine Verschiebungen durch die neue Kenngröße geben könne, wollte aber den Ausblick grundsätzlich bestätigt wissen. Dies gelte auch für die EBIT-Marge, wo KUKA statt von "mindestens 5,5 Prozent" jetzt nur noch von "5,5 Prozent" spricht.

    Auch hinter seinen mittelfristigen Zielen steht KUKA - allerdings unter Vorbehalt. "Es gibt aus heutiger Sicht keinen Grund, die Wachstumsziele zu ändern", sagte Wiedemann. Es könne aber noch ein "Feintuning" geben. Gerade laufe die Planungsphase. "Aber ich erwarte keine Änderungen." 2009 und 2010 will KUKA nach früheren Aussagen jeweils 7 Prozent beim Umsatz zulegen und eine EBIT-Marge von 6 beziehungsweise 7 Prozent erreichen. In absoluten Zahlen bedeutet dies für 2009 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro und ein EBIT von 90 Millionen Euro. Im laufenden Jahr will Finanzchef Rapp einen "Umsatz erreichen, der über 1,3 Milliarden Euro liegt". Beim EBIT wollte er sich nicht festlegen./das/wiz

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