STOXX 50
07.02.2013 13:13:32
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ROUNDUP 2/Sparen ohne Ende: Credit Suisse setzt erneut den Rotstift an
Die Credit Suisse kam zudem beim Abbau von Risiken besser voran als geplant und ist gut ins laufende Jahr gestartet. "Die Ertragsentwicklung zum Jahresauftakt 2013 war erfreulich, vergleichbar mit den Vorjahren", sagte Dougan. Er setzt zudem darauf, dass sich das Sparprogramm und der Umbau des Konzerns diesmal positiv auf die Ergebnisse auswirken. Unter dem Strich ging der Gewinn im vergangenen Jahr um rund ein Viertel auf 1,5 Milliarden Franken (1,2 Mrd Euro) zurück. Die Dividende soll trotz des Gewinnrückgangs bei 75 Rappen bleiben.
Belastet haben im vergangen Jahr vor allem Bilanzierungseffekte aus der Neubewertung von eigenen Schulden. Zudem drückten die Kosten für den Konzernumbau aufs Ergebnis. Vor Steuern und bereinigt um Bewertungsverluste sowie weitere Sonderfaktoren betrug das Ergebnis fünf Milliarden Franken und damit mehr als das Doppelte im vergangen Jahr
AKTIE ZIEHT DEUTLICH AN - HÖCHSTER STAND SEIT MITTE 2011
Am Aktienmarkt wurden die Aussagen positiv aufgenommen:Das Papier stieg zwischenzeitlich um mehr als zwei Prozent auf den höchsten Stand seit Juli 2011. Analysten honorierten vor allem das Bemühen Dougans, noch mehr sparen zu wollen. Einige monierten allerdings, dass nach wie vor Details zum geplanten Sparprogramm fehlten. So sei immer noch klar, wie viele Stellen genau wegfallen sollen. Zuletzt verlor die Aktie aber wieder etwas an Boden und legte zuletzt rund ein halbes Prozent zu.
Der seit knapp sechs Jahren amtierende Konzernchef hatte bereits Mitte 2011 drastische Einschnitte beim Investmentbanking und der ganzen Bank angekündigt. Seitdem justiert er immer wieder nach. Die Credit Suisse setzt dabei vor allem auf einen Ausbau des Geschäfts mit Privatkunden und der Vermögensverwaltung. Die Schweizer wollen aber auch eine der führenden Investmentbanken bleiben - nur die Abhängigkeit soll sinken.
SPITZENVERDIENER
Dougan will sicherstellen, dass sein Haus gut durch den derzeit stattfindenden Umbruch der gesamten Branche kommt. Schon jetzt sei die Bank in der Lage zu wachsen - egal wie es an den Märkten aussieht, sagte er dem Fernsehsender "Bloomberg TV". Das war gerade bei der Credit Suisse auch mal anders. Vor der Krise hatte die Sparte, die von 2004 bis 2007 von Dougan geleitet wurde, meist den größten Teil des Gewinns abgeworfen.
Der 53-jährige zählt deswegen zu den Bank-Managern mit dem höchsten Verdienst. Vor drei Jahren geriet er deswegen stark unter Druck, da er kurz nach der Finanzkrise Aktien für knapp 71 Millionen Franken als Bonus für die Jahre 2004 und 2005 erhalten hatte. Das Magazin "Bilanz" schätzte sein Vermögen vor kurzem auf 150 Millionen Franken.
KAPITALBASIS GESTÄRKT
Die Bank habe tiefgreifende Veränderungen umgesetzt, erklärte Dougan. So seien risikogewichtete Aktivitäten um weitere 55 Milliarden Franken abgebaut worden. Zugleich sei die Kapitalbasis erheblich gestärkt worden. Dieser Kurs soll in den kommenden Quartalen fortgesetzt werden. Um die Kapitalquote weiter zu stärken, will die Bank unter anderem weitere sogenannte CoCo-Bonds für 8,5 Milliarden Franken platzieren. Dabei handelt es sich um Fremdkapital, das im Notfall in Eigenkapital umgewandelt werden muss.
Dougan sieht sich in seinem Kurs auch durch die Ergebnisse des vierten Quartals bestätigt. Die Bank konnte den Gewinn zum Jahresende von 254 Millionen im dritten Quartal auf 397 Millionen Franken steigern. Im letzten Quartal des Jahres 2011 hatte die Credit Suisse noch einen Verlust von 637 Millionen Franken eingefahren. Die Bank konnte zudem im vierten Quartal neue Kundengelder in der Höhe von netto 6,8 Milliarden Franken einsammeln.
Nichts Neues gibt es in Sachen Libor-Skandal und US-Steuerstreit. Bei der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor, dem derzeit größten Skandal der Branche, rechnet die Credit Suisse weiter nicht mit einer hohen Strafe - und für den US-Steuerstreit seien bereits 325 Millionen Dollar zurückgestellt worden./zb/stw/fbr
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