19.06.2009 17:03:00
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ROUNDUP 2: Thomas Cook verkauft L'TUR-Anteil an Gründer Kögel; TUI Haupteigner
BADEN-BADEN/LONDON (dpa-AFX) - Europas zweitgrößter Reiseveranstalter Thomas Cook <TCG.FSE> <TCG.ISE> trennt sich von seiner 10-Prozent-Beteiligung an der TUI-Tochter <TUI1.ETR> L'TUR. Karlheinz Kögel, der Gründer des Last-Minute-Anbieters L'TUR, übernehme den Anteil und stocke seine Beteiligung damit von 20 auf 30 Prozent auf, teilte L'TUR am Freitag in Baden-Baden mit. Mehrheitseigentümer bleibt mit 70 Prozent der weltweite Marktführer, die TUI-Touristiksparte TUI Travel <T7L.FSE> <TT..ISS>. Einen Kaufpreis für den übernommenen Anteil nannte L'TUR nicht. Ein Sprecher von Thomas Cook sagte, der Konzern habe seine Tochter Bucher Reisen inzwischen zu einem unabhängigen Last-Minute-Veranstalter umgebaut und wolle diese Strategie nun weiterverfolgen.
Die Thomas-Cook-Aktie legte bis zum Nachmittag um 4,85 Prozent auf 221,75 britische Pence zu. TUI-Travel-Papiere kletterten um 3,32 Prozent auf 233,50 Pence, während sich die TUI-Aktie nach dem Absturz, den eine umstrittene Studie der Deutschen Bank ausgelöst hatte, um 12,32 Prozent auf 5,79 Euro erholte.
CONDOR BLEIBT IM PROGRAMM
L'TUR-Gründer Kögel begründete die Übernahme der Anteile von Thomas Cook damit, dass man sich in einer Dreierbeziehung "irgendwann entscheiden" müsse. "Wir wollen auch weiterhin Marktführer für Last Minute bleiben und müssen unsere Kräfte bündeln", sagte er. Die Thomas-Cook-Fluglinie Condor soll auch nach der Trennung fester Bestandteil im Programm von L'TUR bleiben.
Unklar ist noch, ob Kögel im Aufsichtsrat von Thomas Cook bleibt. Kögel hatte im vergangenen Jahr den Vorsitz der L'TUR-Geschäftsführung an Markus Orth übergeben und ist seitdem Aufsichtsratsvorsitzender des von ihm gegründeten Unternehmens.
KRÄFTIGES BUCHUNGSPLUS
L'TUR, nach eigenen Angaben Europas Marktführer für Last-Minute-Reisen, erzielte 2008 mit 753.000 Kunden einen Umsatz in Höhe von 351 Millionen Euro. Im Mai hatte L'TUR eigenen Angaben zufolge 30 Prozent mehr Buchungen verzeichnet als ein Jahr zuvor.
Die Arcandor-Reisetochter <ARO.ETR> Thomas Cook ist selbst nicht von der Insolvenz bei Arcandor betroffen. Der Handels- und Touristikkonzern Arcandor hat seine insgesamt 52,8-prozentige Thomas-Cook-Beteiligung jedoch zu großen Teilen an Banken verpfändet./stw/sk/DP/das/ck
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