08.10.2023 18:28:38
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ROUNDUP 2: Über 100 Entführte nach Hamas-Großangriff - auch Deutsche darunter
TEL AVIV (dpa-AFX) - In einer beispiellosen Aktion hat die islamistische Hamas bei ihren Großangriff in Israel mehr als 100 Menschen entführt. Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich darunter auch deutsche Staatsangehörige befinden.
Die Hamas-Milizen nahmen bei ihren Angriffen am Samstag Geiseln in mehreren israelischen Ortschaften und verschleppten viele in den Gazastreifen. Schätzungen, die von israelischen Medien transportiert werden, gehen über die offizielle Zahl der Entführten hinaus: Demnach sollen sich rund 170 Israelis in Gefangenschaft im Gazastreifen befinden. Unter den Entführten sollen auch alte Menschen und Kinder sein.
Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich bei den verschleppten Deutschen um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Am Sonntag hatte im Auswärtigen Amt erneut der Krisenstab der Bundesregierung getagt.
Man stimme sich gemeinsam mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv sehr eng mit den israelischen Behörden ab, hieß es weiter aus dem Auswärtigen Amt. Zudem bitte man um Verständnis, dass man sich zum Schutz der betroffenen Personen weder zur Anzahl noch zu Einzelfällen öffentlich äußern könne. Schon zuvor hieß es, zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger äußere sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht.
2011 war ein von der Hamas in den Gazastreifen verschleppter israelischer Soldat nach fünf Jahren Gefangenschaft im Tausch für mehr als 1000 palästinensische Gefangene freigelassen worden. Ebenfalls frei kam bei dem Austausch der heutige Hamas-Chef im Gazastreifen, Ismail Hanija. Neben Ägypten war an den Verhandlungen auch ein deutscher BND-Mann beteiligt.
Bemühungen um einen weiteren Deal mit der Hamas waren bisher vergeblich gewesen. Dabei ging es um die Übergabe der sterblichen Überreste von zwei Soldaten, die seit dem Gaza-Krieg 2014 festgehalten werden, sowie die Freilassung von zwei israelischen Gefangenen. Die Hamas forderte im Gegenzug die Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen./tm/DP/he

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