05.04.2013 17:39:21
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ROUNDUP 2/USA: Zahl der Beschäftigten steigt deutlich schwächer als erwartet
Der US-Arbeitsmarkt leidet nach Einschätzung der Commerzbank unter der weltweiten Wirtschaftsschwäche. Bei der Beurteilung der Beschäftigungszahlen müsse aber berücksichtigt werden, dass der Arbeitsplatzaufbau im Februar sehr stark gewesen sei, sagte Bernd Weidensteiner, USA-Experte bei der Commerzbank, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
VOLKSWIRTE RECHNEN NICHT MIT ÄNDERUNG DER US-GELDPOLITIK
Die Arbeitslosenquote für März fiel laut Regierungsangaben von 7,7 Prozent im Vormonat auf 7,6 Prozent. Zuletzt lag die Quote Ende 2008 niedriger. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. "Bedenklich ist vor allem, dass sich immer mehr Arbeitslose nicht mehr arbeitssuchend melden und aus der Statistik herausfallen", kommentierte Commerzbank-Experte Weidensteiner den Rückgang der Quote.
Die US-Notenbank hatte im Dezember beschlossen, dass sie ihre sehr expansive Geldpolitik fortsetzen will, bis die Arbeitslosenquote unter die Marke von 6,5 Prozent gesunken ist. Mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten rechnen Ökonomen vorerst nicht mit einer Änderung der Geldpolitik in der größten Volkswirtschaft der Welt. Mit den heutigen Zahlen sei die Notenbank Fed einer Abkehr der ultraexpansiven Geldpolitik sicherlich nicht näher gerückt, hieß es beispielsweise in einer Analyse der Postbank. "Sinkende Arbeitslosenquote hin, steigende Arbeitsstunden her - der aktuelle Arbeitsmarktbericht bietet nicht das, was die USA und speziell die US-Notenbank sehen möchten."
STUNDENLÖHNE STAGNIEREN ÜBERRASCHEND
Die durchschnittlichen Stundenlöhne stagnierten hingegen überraschend, teilte die Regierung weiter mit. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Stundenlöhne in den USA noch um revidierte 0,1 Prozent (zunächst 0,2 Prozent) geklettert. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg im März leicht von 34,5 auf 34,6 Stunden. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet.
Mit der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten geriet der US-Dollar unter Verkaufsdruck und Kurs des Euro (Dollarkurs) legte im Gegenzug kräftig zu. Im späten Nachmittagshandel stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3039 Dollar und erreichte damit den höchsten Wert seit fast zwei Wochen. Am deutschen Rentenmarkt erreichte der Bund-Future zeitweise ein Tageshoch bei 146,54 Punkten und fiel im weiteren Handel auf 146,38 Punkte zurück./jkr/he
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