27.07.2017 12:35:41
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ROUNDUP: AB Inbev begeistert Anleger mit Zahlen und SABMiller-Integration
LEUVEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Bauerereikonzern AB Inbev (Anheuser-Busch InBev) ist dank guter Geschäfte in Latein- und Südamerika und höherer Preise stärker gewachsen als erwartet. Auch das operative Ergebnis übertraf die Erwartungen der Experten. Zudem verläuft die Integration von SABMiller, einem der größten Zukäufe der Geschichte, besser als erhofft. Die Zahlen und die Fortschritte bei den Sparzielen sorgten für einen Kurssprung der Aktie des mit Abstand an der Börse wertvollsten Unternehmens der Eurozone.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte im zweiten Quartal um knapp zwölf Prozent auf 5,35 Milliarden Dollar (4,55 Mrd Euro) zu, wie der Hersteller von Marken wie Beck's, Budweiser und Corona am Donnerstag im belgischen Leuven mitteilte. Zudem rechnet der Konzern in der zweiten Jahreshälfte mit weiter guten Geschäften. Es sehe vielversprechend aus.
Zwischen April und Ende Juni stieg der Umsatz um 5,4 Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar - wobei das Wachstum aus eigener Kraft, also vor den Effekten aus Zu- und Verkäufen oder Währungseinflüssen, fünf Prozent betragen habe. Von Bloomberg befragte Experten hatten sowohl beim organischem Wachstum als auch beim operativen Ergebnis mit einem geringeren Anstieg gerechnet.
Die Aktie zog um rund fünf Prozent auf 104 Euro an und setzte sich damit an die Spitze des EuroStoxx 50. Der Börsenwert des Brauereikonzerns legte damit knapp 10 Milliarden Euro auf rund 210 Milliarden Euro zu. Über die vergangenen zwölf Monate gehört das Papier aber trotz des Anstiegs nach den Zahlen mit einem Abschlag von rund acht Prozent zu den größten Verlierern des EuroStoxx 50.
Investoren hatten zuletzt immer wieder Zweifel, ob es AB Inbev gelingen wird, den Milliardenzukauf SABMiller zu integrieren und die Fusionsziele zu erreichen. Finanzvorstand Felipe Dutra sagte, dass man bei den geplanten Sparzielen schnell vorankomme. Der Konzern will die Kosten in den kommenden drei bis vier Jahren um 2,8 Milliarden US-Dollar drücken.
Dutra machte Hoffnungen, dass es am Ende mehr werden könnten. "Wir wollen jetzt erst einmal das erreichen und sehen dann, was kommt." AB Inbev hatte das Sparziel bereits einmal erhöht. Analysten lobten zudem das Ergebnis des vergangenen Quartals. "Es sieht so aus, als ob das Schlimmste für die weltweit größten Brauereikonzerne vorbei ist", schrieb Exane-BNP-Paribas-Experte Eamonn Ferry in einer Studie. Er rechnet mit einer zweiten starken Jahreshälfte der Belgier. "AB Inbev ist zurück im Geschäft".
Nach der 79 Milliarden britische Pfund schweren Übernahme verkauft AB Inbev künftig etwa jedes dritte Bier weltweit. Zum Angebot zählen mehr als 500 Biersorten in aller Welt. In Deutschland besitzt das Unternehmen Marken wie Beck's, Diebels, Franziskaner, Hasseröder und Löwenbäu - wobei Diebels und Hasseröder derzeit zum Verkauf stehen. SABMiller war für die Belgier auch wegen der starken Präsenz in Schwellenländern interessant, vor allem in Afrika./zb/mne/stb
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