25.05.2022 18:19:38

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax dank US-Börsen knapp über 14 000 Punkte

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Ende eines ruhigen Börsentages hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch mit etwas Rückenwind aus den USA moderate Gewinne verbucht. Nach einem guten Start gab der Dax (DAX 40) seine Gewinne zunächst ab, wurde dann aber am Nachmittag wieder über die Marke von 14 000 Punkten geschoben. Zum Handelsschluss belief sich das Plus beim Stand von 14 007,93 Punkten auf 0,63 Prozent. Noch etwas besser lief es für den MDAX, der um 0,74 Prozent auf 29 108,44 Punkte anstieg.

"Selbst wenn der Deutsche Aktienindex den Abwärtstrend der Vorwochen verlässt, bleibt der Spielraum überschaubar", schreiben die Marktbeobachter von Index Radar. Gleiches gelte für den Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) in den USA. Der Fokus der Marktteilnehmer liege derzeit auf Nachrichten zur Teuerung und zur Geldpolitik. Insofern dürfe das Fed-Protokoll am Abend ebenso wie die US-Konsumausgaben am Freitag auf Interesse stoßen.

"Es fehlen einfach die Impulse, die den Deutschen Aktienindex in irgendeine Richtung und damit weg von der 14 000er Marke bewegen können", sagte Marktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Es habe vielmehr den Anschein, als habe es sich der Markt in der Handelsspanne der vergangenen Tage zwischen 13 800 und 14 200 Zählern "bequem gemacht". Das Verhältnis von Bullen und Bären scheine ausgeglichen zu sein. Zudem dürfte wegen des Feiertags am Donnerstag das Handelsvolumen in der zweiten Wochenhälfte weiter ausdünnen.

An der Dax-Spitze setzten sich im späten Handel Delivery Hero fest, die um über sieben Prozent zulegten. HelloFresh und Zalando kletterten um jeweils mehr als vier Prozent nach oben. Die drei Werte erholten sich damit von ihren am Vortag eingefahrenen Verlusten im Zuge eines Ausverkauf von US-Internetwerten.

Zu den besseren Werten gehörten zudem RWE und Eon (EON SE) mit Kursgewinnen von 2,1 beziehungsweise 1,5 Prozent. Sie erholten sich ebenfalls etwas von Verlusten am Tag davor, als ein Pressebericht über eine drohende Sondersteuer auf hohe Gewinne von Stromerzeugern in Großbritannien die Branche stark belastet hatte. Der Versorgersektor war am Mittwoch europaweit der stärkste.

Die Papiere des Windkraftanlegen-Herstellers Nordex rauschten nach der am Vorabend veröffentlichten Gewinnwarnung um 17 Prozent nach unten. Wegen Unsicherheiten infolge des Krieges in der Ukraine und andauernder Lieferkettenprobleme in China blickt der SDax-Konzern (SDAX) vorsichtiger auf den weiteren Jahresverlauf.

Bergab ging es zunächst auch für die deutschen Sportartikel-Hersteller Puma (PUMA SE) und adidas. Händler begründeten die Schwäche mit Sorgen um den wichtigen Absatzmarkt China und mit der hohen Inflation, die die Kauflust der Konsumenten dämpfe. Kurz vor Handelsende drehten beide Werte aber wieder ins Plus.

In der zweiten Reihe fielen die Titel von CTS Eventim um weitere gut sechs Prozent. Das französische Investmenthaus Exane BNP rät nun zum Verkauf der Aktien des des Ticketvermarkters. Die Aktien von Aroundtown (Aroundtown SA) sanken nach Quartalszahlen um 0,8 Prozent, obwohl Experten die Ergebnisse des Gewerbeimmobilien-Investors als robust bezeichneten.

Europaweit standen die Zeichen nach dem verlustreichen Vortag auf Erholung. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) stieg um 0,81 Prozent auf 3677,10 Punkte. Der Pariser CAC 40 und der Londoner FTSE 100 gewannen in ähnlicher Größenordnung. Der New Yorker Dow Jones Industrial stand zum Handelsschluss in Europa leicht höher.

Der zuletzt stark gestiegene Euro gab wieder nach und kostete zuletzt 1,0657 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0656 (Dienstag: 1,0720) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9384 (0,9328) Euro gekostet.

Am deutschen Anleihemarkt stieg der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) um 0,19 Prozent auf 136,11 Punkte. Im Gegenzug fiel die Umlaufrendite von 0,87 Prozent am Vortag auf 0,84 Prozent. Der Bund-Future stieg zuletzt um 0,16 Prozent auf 153,86 Punkte./jcf/ajx/he

--- Von Jan Christoph Freybott, dpa-AFX ---

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