ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax erholt sich weiter nach Konjunkturdaten

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Angetrieben von guten US-Konjunkturdaten hat der Dax (DAX) seine Erholung am Donnerstag fortgesetzt. Der deutsche Leitindex pendelte bis zum frühen Nachmittag zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten, zog dann aber etwas deutlicher an und übersprang kurzzeitig sogar wieder die psychologisch wichtige Marke von 8.000 Zählern. Zum Handelsende stand der Dax 0,63 Prozent höher bei 7.990,75 Punkten. Nach dem jüngsten Rücksetzer beläuft sich das Plus in den vergangenen drei Handelstagen auf rund 3,90 Prozent. Für den MDAX (MDAX) ging es am Donnerstag um 1,14 Prozent auf 13.805,18 Punkte nach oben und der TecDax (TecDAX) stieg um 2,33 Prozent auf 952,82 Punkte

    An den Finanzmärkten scheine wieder Logik einzukehren, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. Die vorgelegten US-Konjunkturdaten ließen auf eine graduelle Erholung der amerikanischen Volkswirtschaft schließen und das sei grundsätzlich eine gute Nachrichten für die Börsen. In den USA waren die privaten Einkommen sowie die Anzahl schwebender Hausverkäufe im Mai überraschend stark gestiegen. Zudem waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche in etwa wie erwartet gesunken.

COMMERZBANK SACKEN WEITER AB - CHEMIEWERTE SEHR SCHWACH NACH JPMORGAN-STUDIE

    An der Dax-Spitze rückten die Aktien von Continental um 3,61 Prozent vor. Der Automobilzulieferer und Reifenhersteller will die europäische Nutzfahrzeugreifen-Produktion ausbauen. Das Unternehmen erwartet mittelfristig eine steigende Nachfrage in diesem Geschäftsbereich. Adidas-Papiere (adidas) zogen nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch Barclays um 3,25 Prozent an. Chemietitel litten hingegen unter einem verhaltenen Analystenkommentar. Nach drei Jahren Rückenwind könnten die guten Zeiten für europäische Chemiekonzerne nun vorbei sein, schrieb JPMorgan-Analyst Martin Evans in einer Studie. BASF fielen um 1,99 Prozent, Lanxess (LANXESS) büßten 3,30 Prozent ein.

    Schlusslicht im deutschen Leitindex waren aber die Aktien der Commerzbank mit minus 4,39 Prozent. Händlern zufolge drückte die Einigung der EU-Finanzminister auf einheitliche Regeln für die Rettung oder Schließung von Krisenbanken auf die Stimmung für den Sektor. Bei der Commerzbank kämen zudem die anhaltenden Sorgen um Altlasten aus der Schiffsfinanzierung hinzu. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank (Deutsche Bank) sanken um 1,63 Prozent.

KOOPERATIONEN TREIBEN SKY UND MORPHOSYS AN

    Im MDax kletterten die Papiere von Sky Deutschland um knapp sieben Prozent an die Indexspitze. Der Bezahlsender und der Mobilfunkkonzern Vodafone arbeiten künftig beim Vertrieb von Internetfernsehen zusammen. Eine strategische Allianz katapultierte die Morphosys-Titel (MorphoSys) mit einen Plus von fast 17 Prozent an die TecDax-Spitze. Das Biotechnologie-Unternehmen arbeitet mit dem US-Konzern Celgene künftig bei Antikörpern zusammen. Zudem wollen die Amerikaner sich an den Bayern beteiligen.

    Der Eurostoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,66 Prozent höher bei 2.619,86 Punkten. Für die nationalen Indizes in Paris und London ging es ebenfalls nach oben. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss 0,78 Prozent höher.

EURO LEGT MODERAT ZU

    Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,42 Prozent am Vortag auf 1,40 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 132,98 Punkte. Der Bund Future gewann 0,31 Prozent auf 141,46 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,3016 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3032 (Mittwoch: 1,3024) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7673 (0,7678) Euro./mis/he

    --- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---