DAX
19.04.2016 18:05:41
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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit höchstem Schlusskurs des Jahres
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ermutigende Konjunkturdaten haben am Dienstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt in gute Laune versetzt. Zudem stützten feste Börsen in Asien und den USA sowie die wieder deutlich angezogenen Ölpreise. Der DAX schloss mit einem Gewinn von 2,27 Prozent bei 10 349,59 Punkten. Damit erreichte der Leitindex den höchsten Schlussstand des Jahres, nachdem er Mitte Februar bis auf rund 8700 Punkte abgerutscht war. Nun rückt das bisherige Verlaufshoch wieder in greifbare Nähe, das der Dax am ersten Handelstag im Januar bei 10 485,91 Punkten erreicht hatte.
Der MDAX, der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, legte am Dienstag um 1,32 Prozent auf 20 669,53 Punkte zu. Hier bremsten Verluste bei den Aktien des Online-Modehändlers Zalando und des Lichtspezialisten Osram. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 1,45 Prozent auf 1677,66 Punkte nach oben.
HÄNDLER: BÖRSENAMPEL WEITER AUF GRÜN
"Damit stehen die Börsenampeln für die kommenden Tage weiter auf Grün. Der Markt erwartet von der am Donnerstag stattfindenden EZB-Sitzung so gut wie keine Überraschungen oder zusätzliche Maßnahmen. Somit besteht von dieser Seite her kein Enttäuschungspotenzial", kommentierte Marktstratege Andreas Paciorek von CMC Markets.
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten hatten sich im April stärker als erwartet aufgehellt. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung für Deutschland war überraschend deutlich auf 11,2 Punkte gestiegen. Damit werde die hiesige Wirtschaft wohl auf ihrem unspektakulären Wachstumskurs bleiben, schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Sollten die Exporte im weiteren Jahresverlauf wieder etwas in Schwung kommen, gebe es sogar Überraschungspotenzial nach oben.
KONSUMGÜTERWERTE DANK L'OREAL GEFRAGT
Zu den Favoriten im Dax gehörten am Dienstag die Aktien der Konsumgüterhersteller Beiersdorf und Henkel (Henkel vz) mit Gewinnen von 3,67 beziehungsweise 3,33 Prozent. Sie profitierten von guten Umsatzzahlen des Wettbewerbers L'Oreal (LOréal). Die Franzosen hatten zum Jahresauftakt mit ihren Luxusmarken und Make-Up-Produkten gepunktet.
Im MDax verloren die Anteilsscheine von Zalando mehr als 2,30 Prozent. Umsatz und Gewinn des Online-Modehändlers hätten etwas unter den Erwartungen gelegen, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank mit Blick auf die Eckdaten für das erste Quartal.
Osram UNTER DRUCK
Noch schlimmer erwischte es im MDax nur noch die Aktien von Osram. Für Unruhe sorgte die geplante Trennung vom bisherigen Finanzvorstand Klaus Patzak. Dieser sei ein Gegner des von Unternehmenschef Olaf Berlien eingeschlagenen radikalen Umbaus, sagte ein Börsianer. Zuvor hatte bereits die britische Investmentbank HSBC mit einer gestrichenen Kaufempfehlung den Kurs ins Minus gedrückt. Für die Papiere ging es um 3,35 Prozent nach unten.
Spitzenreiter im MDax waren die Aktien des Kupferproduzenten Aurubis und des Stahlherstellers Salzgitter, die um 5,99 beziehungsweise 4,49 Prozent anzogen. Im Dax gewannen die Titel von thyssenkrupp um 3,15 Prozent. Die Branche profitierte von Aussagen von EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska. Diese hatte in einem Interview europäischen Stahlunternehmen staatliche Hilfen in Aussicht gestellt. Die Nachricht sei zwar schon zu Wochenbeginn durchgesickert, könnte aber trotzdem weiter für gute Stimmung sorgen, sagte ein Händler.
EUROKURS LEGT WEITER ZU
Der EuroSTOXX 50 stieg um 1,60 Prozent auf 3112,99 Punkte. Etwas niedrigere Gewinne verzeichneten der Cac-40-Index in Paris und der Londoner FTSE-100-Index. Der Dow Jones in New York notierte zum europäischen Handelsschluss rund 0,3 Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,03 Prozent am Vortag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,16 Prozent auf 142,23 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,15 Prozent auf 163,24 Punkte nach. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1343 (Montag: 1,1306) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8816 (0,8845) Euro./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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