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24.01.2013 15:58:31
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ROUNDUP: Assekurata sieht Attraktivität der Lebensversicherung bröckeln
Für 2013 senkten die Lebensversicherer die laufende Verzinsung für neue Verträge der Studie zufolge im Schnitt um 0,3 Prozentpunkte auf 3,61 Prozent. Nur noch 12 der 66 Anbieter bieten Zinsen von vier Prozent oder mehr. Die laufende Verzinsung besteht aus dem Garantiezins und der laufenden Überschussbeteiligung. Zusätzlich zahlen Lebensversicherer einen Schlussüberschuss und eine Beteiligung an den Bewertungsreserven. Diese werden den Verträgen aber erst zum Ende der Laufzeit gutgeschrieben.
Grund für die Kürzungen ist das niedrige Zinsniveau an den Finanzmärkten. Dies macht es den Versicherern zunehmend schwer, die Renditen für ihre Kunden zu erwirtschaften.
Spitzenreiter bei der laufenden Verzinsung ist die Targo-Versicherung, die bei Neuverträgen für 2013 noch eine laufende Verzinsung von 4,3 Prozent bietet. Sie besteht aus dem Garantiezins und der laufenden Überschussbeteiligung. Die Kunden des Marktführers Allianz Leben erhalten 3,6 Prozent. Das Schlusslicht bildet der Versicherer Zurich Deutscher Herold, dessen Kunden sich mit 3,0 Prozent zufrieden geben müssen.
Im Schnitt legen die Versicherer laut Assekurata nur 90 Prozent der Beiträge an, nachdem Kosten etwa für Verwaltung und Risikoschutz abgezogen wurden. Daher erreiche die garantierte Beitragsrendite für einen aktuellen Mustervertrag mit 25 Jahren Laufzeit im Schnitt nur rund 0,9 Prozent. Dies gleicht nicht einmal die Inflation aus. Dennoch lohnt es sich laut Assekurata, die Angebote der Versicherer zu vergleichen. Unterschiedliche Überschüsse und Kostenquoten sorgen in einer Beispielrechnung dafür, dass ein Vertrag am Ende rund doppelt so viel Rendite bringt wie der des schwächsten Anbieters.
Unterdessen müssen die Unternehmen 2012 und 2013 voraussichtlich erneut Milliarden für Altverträge zurücklegen, deren Kunden noch Ansprüche auf eine Mindestverzinsung von bis zu vier Prozent haben. Die sogenannte Zinszusatzreserve müsse dazu 2013 voraussichtlich um rund vier Milliarden Euro aufgestockt werden, schätzt die Assekurata. 2011 waren es bereits 1,5 Milliarden Euro, für 2012 erwarten die Experten fünf Milliarden Euro. Bis Ende 2013 würden die Reserven damit auf mehr als zehn Milliarden Euro anschwellen.
Die Zinszusatzreserve soll sicherstellen, dass die Versicherer auch diejenigen Garantieverpflichtungen in Zukunft erfüllen können, die nicht mehr durch das allgemeine Zinsniveau gedeckt sind.
Der deutsche Versicherungsverband GDV sieht in den Assekurata-Ergebnissen einen Beleg für die Qualität der Lebensversicherung. "Kein anderes Produkt bietet im aktuellen Niedrigzinsumfeld bei vergleichbarer Sicherheit so attraktive Leistungen wie die Lebensversicherung", sagte ein GDV-Sprecher.
Nach Ansicht der Assekurata zieht die Rendite allerdings immer weniger als Verkaufsargument für klassische Lebensversicherungsverträge. Wegen der hohen Bewertungsreserven profitierten vor allem diejenigen Kunden, deren Verträge derzeit ausliefen, sagte Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will. Bestandskunden hätten hingegen das Nachsehen./stw/stb/she
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