29.09.2023 16:55:38
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ROUNDUP: Bagger können mit zweitem Anbindungsteil für LNG-Terminal Rügen starten
STRALSUND (dpa-AFX) - Grünes Licht für die Baggerschiffe: Das Bergamt Stralsund hat am Freitag auch für den zweiten Seeabschnitt der Anbindungsleitung für das umstrittene Rügener Flüssigerdgas (LNG)-Terminal die Vorarbeiten genehmigt. Im Rahmen eines vorzeitigen Baubeginns dürfen laut einer Mitteilung der Rohrgraben ausgebaggert und der Aushub auf dafür vorgesehenen Flächen gelagert werden. Es handelt sich nicht um die Genehmigung der eigentlichen Verlegearbeiten.
Der zweite Seeabschnitt führt von der Küste vor Südost-Rügen bis nach Mukran weiter nördlich, wo das Terminal entstehen soll. Es geht um etwa die Hälfte der rund 50 Kilometer langen Leitung. Sie soll das in Mukran per Schiff angelieferte Flüssigerdgas, das dort regasifiziert werden soll, bis zum Gasleitungsknotenpunkt in Lubmin transportieren, von wo aus es weiter im Netz verteilt werden soll.
Die nun genehmigten Arbeiten beginnen sofort, wie das zuständige Unternehmen, der Gasnetzbetreiber Gascade, mitteilte. "Das ermöglicht es uns, die Anbindungsleitung ohne Pause weiterbauen zu können", sagte Geschäftsführer Ulrich Benterbusch. "Das ist die Voraussetzung dafür, die technische Fertigstellung noch in diesem Kalenderjahr zu erreichen."
Der Bund hält das Terminal in Mukran unter Verweis auf die Energieversorgungssicherheit für notwendig und will es noch im kommenden Winter betriebsbereit haben. Kritiker sprechen hingegen von nicht benötigten Überkapazitäten und Risiken für die Umwelt sowie den Tourismus in der Region.
Für den ersten Abschnitt ab Lubmin sind die Verlegearbeiten auch schon genehmigt. Hier kommen die Bagger- und Verlegearbeiten laut Gascade gut voran. Das Verlegeschiff "Castoro 10" ist demnach seit Anfang September im Greifswalder Bodden im Einsatz. Baggerschiffe erstellten den für die Verlegung nötigen Rohrgraben und verfüllten diesen anschließend wieder. "Inzwischen sind bereits knapp zehn Kilometer verlegt worden", sagte Benterbusch. Am Donnerstag vergangener Woche mussten die Arbeiten zeitweise ruhen, weil Greenpeace-Aktivisten das Schiff besetzt hatten.
Sowohl die Deutsche Umwelthilfe als auch der Naturschutzbund Deutschland waren vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit Eilanträgen gegen die Leitung gescheitert. Sie hatten einen Baustopp angestrebt./chh/DP/men
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