08.11.2012 14:14:32
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ROUNDUP: Bank of England stellt Anleihekäufe vorerst ein
Ob die geldpolitische Lockerung über Anleihekäufe damit dauerhaft beendet ist, gilt indes als fraglich. Bankvolkswirte verwiesen auf die nach wie vor fragile Konjunktur Großbritanniens. Die Wirtschaft Großbritanniens ist im dritten Quartal zwar erstmals seit Ende 2011 wieder gewachsen. Allerdings wurde die Entwicklung durch die Olympischen Sommerspiele in London begünstigt. Beobachter schließen deshalb nicht aus, dass die britische Wirtschaft im Schlussquartal 2012 in die Rezession zurückfällt. Zumal jüngste Frühindikatoren schwach ausgefallen waren. Insbesondere die Lage in der Industrie und die Verbraucherstimmung sind schlecht.
NOTENBANK KÖNNTE NACHLEGEN
"Die Wirtschaft braucht den Anschub", schreibt Ökonom Robert Wood von der Berenberg-Bank in einer Studie vom Donnerstag. Bei der jüngsten Sitzung der Notenbanker hätten zwar Bedenken dominiert, die Wirkung der expansiven Maßnahmen könnte an ihre Grenzen geraten. Entsprechend hatte sich unlängst Notenbankchef Mervyn King geäußert. "Wir glauben jedoch nicht, dass diese Entscheidung das Ende der Lockerung markiert", schreibt Wood. Die Bank of England könnte im nächsten Jahr nachlegen.
Die Bank of England hat seit März 2009 Staatsanleihen im Wert von insgesamt 375 Milliarden Pfund erworben. Das entspricht etwa 25 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung Großbritanniens. Das Volumen der jüngsten Aufstockung vom Juli, als die Käufe um 50 Milliarden Pfund ausgeweitet wurden, ist mittlerweile ausgeschöpft. Im Sommer hatte die Notenbank ein Programm aufgelegt, mit dem die Kreditvergabe der Geschäftsbanken angeschoben werden soll. Von diesem Programm (Funding for Lending Scheme) erhofft sich die Bank of England zusehends positive Effekte./bgf/hbr
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