ROUNDUP: EU-Spitzen begrüßen Euro-Beitritt Litauens - Reibungslose Umstellung

VILNIUS (dpa-AFX) - EU-Ratspräsident Donald Tusk und der für den Euro zuständige EU-Kommissionsvizechef Valdis Dombrovskis haben den Euro-Beitritt Litauens begrüßt und die Reformanstrengungen des Landes auf dem Weg in den Eurozone gewürdigt. Es sei ein "historischer Moment" für Litauen und die Europäische Union, sagte Tusk am Mittwoch bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Dombrovskis lobte den "sehr reibungslosen Währungswechsel" im nunmehr 19. Euro-Land. Litauen hatte mit Jahresbeginn seinen Litas durch den Euro abgelöst.

Die Euro-Einführung in Litauen zeige "einmal mehr die Glaubwürdigkeit und Attraktivität" der Gemeinschaftswährung, sagte Tusk. Auch Dombrovskis wertete sie als Zeichen, dass die Eurozone "stabil, stark, offen und attraktiv für neue Mitglieder" ist.

Beide EU-Politiker betonten die eindrucksvollen Reformen Litauens auf dem Weg zum Euro. Die Art und Weise, wie baltische Land die Finanzkrise gemeistert habe, sei eine "Inspiration für Europa", sagte Tusk. Dombrovskis würdigte die "feste Entschlossenheit" von Regierung und Bevölkerung.

Neben wirtschaftlichen Vorteilen bedeutete der Euro für die Ex-Sowjetrepublik auch "mehr Sicherheit und mehr Stabilität", sagte Tusk. Dass etwas mehr als ein Jahrzehnt nach dem EU- und Nato-Beitritt mit dem Euro gezahlt wird, werten auch viele Litauer als weiteren wichtigen Schritt der West-Integration. Angesichts Russlands Vorgehen in der Ukraine-Krise gilt er zudem als sicherheitsrelevant.

In Umfragen unterstützte die Bevölkerung zuletzt mehrheitlich die Euro-Einführung. Auch im Alltag verdrängt der Euro den Litas. Mehr als die Hälfte der knapp drei Millionen Litauer hatten einer Umfrage der EU-Kommission zufolge am zehnten Tag nach dem Währungswechsel nur noch Euros in ihren Geldbörsen.

Auch Banken und der Einzelhandel vollzogen nach Angaben der Behörden in Brüssel und Vilnius die Umstellung praktisch ohne Probleme. Getrübt wird das Bild aber von Medienberichten über mehrere Zwischenfälle mit Euro-Blüten und Betrugsversuche.

Die Euro-Einführung in Litauen vollende "die historische Reise der baltischen Staaten zurück ins politische und wirtschaftliche Herz Europas", sagte Dombrovskis. Lettland (2014) und Estland (2011) waren zuvor die beiden letzten Neumitglieder./awe/DP/he