06.10.2025 18:35:38

ROUNDUP: Festnahmen in Litauen nach Ballonvorfall am Flughafen

VILNIUS (dpa-AFX) - Nach der zeitweisen Unterbrechung des Flugbetriebs am Flughafen von Vilnius haben die litauischen Behörden mehrere Menschen festgenommen. Auch seien insgesamt zehn der 25 Wetterballons gefunden worden, die am Wochenende in den litauischen Luftraum eingedrungen seien und den Flugverkehr gestört hätten, sagte der Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums, Vilmantas Vitkauskas, im Hörfunk. Die Suche nach der restlichen Ballons und den Hintermännern gehe weiter.

Der Flugverkehr in Vilnius war in der Nacht zum Sonntag wegen der Ballons im Luftraum zeitweise unterbrochen worden. Nach Angaben der Behörden wurden die Flugobjekte von Schmugglern genutzt, um Zigaretten aus dem autoritär regierten Nachbarland Belarus illegal über die Grenze zu schicken. Mehrere Menschen seien beim Versuch festgenommen worden, die auf dem Luftweg transportierte Schmuggelware zu bergen, sagte Vitkauskas. Nähere Angaben dazu machte er nicht. Innenminister Vladislav Kondratovic sagte, dass der Zigarettenschmuggel mit Ballons als organisierte Kriminalität untersucht werde.

Regierungschefin Inga Ruginiene rief dazu auf, Ruhe zu bewahren und betonte, dass die Ballons für Schmuggel und nicht für feindselige Provokationen eingesetzt würden. "Litauens Grenzen sind gut geschützt, und Schmuggler suchen ständig nach neuen Wegen, sie zu umgehen", teilte sie über ihren Sprecher mit. "Die Situation ist unter Kontrolle, daher besteht derzeit keine Notwendigkeit, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen."

Litauen hat eine rund 679 Kilometer lange Grenze zu Belarus, die Teil der EU-Außengrenze ist. Die Hauptstadt Vilnius liegt nur etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt. Nach Angaben des litauischen Grenzschutzes seien die Ballons möglicherweise deshalb so weit ins Landesinnere vorgedrungen, weil der Wind günstig stand und die Schmuggler sie in Belarus nicht direkt an der Grenze, sondern weiter weg davon aufsteigen ließen. Demnach steigen die Ballons einem Sprecher der Behörde zufolge in der Regel nahezu senkrecht auf und überqueren die Grenze in großer Höhe, wodurch sie schwer zu erkennen seien./awe/DP/nas

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