DAX
07.02.2013 19:32:33
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ROUNDUP: Gespräche für Sicherheitsbranche abgebrochen - Weitere Streiks drohen
Vor zwei Wochen waren die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn zwei Tage lang bestreikt worden und hunderte Flüge ausgefallen. Zehntausende Flugreisende waren betroffen, weil das Personal der Sicherheitsschleusen im Ausstand war. Der Streik hatte auch Auswirkungen auf den Luftverkehr außerhalb von NRW.
Der Lernprozess, dass Kompromisse in Tarifverhandlungen nicht durch Unternehmerverbände festgelegt werden, werde jetzt sehr teuer, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Der Arbeitgeberverband trage dafür die Verantwortung. "Trotz Annäherungen konnten keine Lösungen gefunden werden", so Gunnar Vielhaack, Vorsitzender der Tarifkommission der Arbeitgeber. Man habe den Gewerkschaften erneut die Schlichtung angeboten.
Die Gesprächsatmosphäre sei durchaus konstruktiv gewesen, die Arbeitgeber seien aber "über Denkmodelle nicht hinaus gekommen" und hätten kein neues Angebot vorgelegt, so Verdi. Das Einschalten eines Schlichters lehnte die Gewerkschaft ab. Gesprächspartner sei im derzeitigen Stadium allein die Unternehmerseite. Die Verhandlungen würden erst wieder aufgenommen, wenn die Arbeitgeber ein deutlich verbessertes Angebot vorlegten.
Die Gewerkschaft Verdi will die 34 000 Beschäftigten der Sicherheitsbranche in NRW "aus dem Niedriglohnsektor holen" und fordert Lohnerhöhungen von rund 30 Prozent. Nach Gewerkschaftsangaben befinden sich 70 bis 80 Prozent der Beschäftigten in der untersten Lohngruppe mit einem Brutto-Stundenlohn von 8,23 Euro. An den Flughäfen liege der Stundenlohn des Sicherheitspersonals bei 12,36 Euro.
Im Objektschutz könne man bei 983 Euro netto Monatsgehalt für eine Vollzeitkraft nicht wirklich von "Verdienst" reden. "Wenn Flugsicherheitsassistenten, die uns täglich vor Terroranschlägen schützen sollen, als Vollzeitarbeitskraft monatlich ganze 1332 Euro netto nach Hause bringen, stimmt etwas nicht", sagte Becker.
Verdi fordert Lohnerhöhungen zwischen 2,50 Euro und 2,65 Euro. Das Arbeitgeber-Angebot liege bei einer Erhöhung um 40 Cent auf den Brutto-Stundenlohn von 8,23 Euro./fc/DP/he
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