14.01.2009 15:24:00
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ROUNDUP: Gewerkschaften weisen erstes Tarifangebot der Bahn zurück
Innerhalb der vorgeschlagenen Vertragslaufzeit von zwei Jahren sollen Sonderzahlungen von 200 Euro pro Halbjahr hinzukommen plus eine einmalige Vergütung im Jahr 2010 - ebenfalls 200 Euro. Dieses Geld soll aber nur bei einem stabilen Geschäftsergebnis ausgezahlt werden. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA fordern zehn Prozent mehr Geld. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verlangt für ihre Kollegen 6,5 Prozent höhere Einkommen.
Vorläufig müssen sich die Bahnkunden wohl nicht auf einen Streik einstellen. GDL-Chef Claus Weselsky sagte, man befinde sich noch in einer frühen Phase der Gespräche. Ob es Streiks geben werde, hänge vom Verhandlungsverlauf ab. "Alle Welt weiß, wozu die Lokführer fähig sind", sagte Weselsky und spielte damit auf die vergangene Tarifrunde mit mehreren Streiktagen an.
Kirchner hatte Warnstreiks und Protestaktionen noch im Januar als möglich bezeichnet. Er wies in der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe) darauf hin, dass der Tarifvertrag für die Arbeitszeitregelungen bereits Ende Dezember ausgelaufen sei. Insofern gelte für diesen Tarifbereich keine Friedenspflicht mehr. Der Entgelt-Tarifvertrag läuft noch bis Ende Januar.
Die Gespräche am Mittwoch begannen zweigleisig: Die Bahn sprach zunächst mit Transnet und GDBA. Ein Treffen mit der GDL sollte folgen. Die drei Gewerkschaften haben sich bislang nicht auf eine Zusammenarbeit verständigt. GDL-Chef Claus Weselsky sagte: "Ich sehe die Notwendigkeit einer Abstimmung mit anderen Gewerkschaften momentan nicht." Die GDL ist in der Tarifrunde für rund 20.000 Lokführer zuständig, die Tarifgemeinschaft von Transnet und GDBA für die übrigen 130.000 Mitarbeiter.
Alle drei Gewerkschaftsvorsitzenden forderten von der Bahn ein besseres Angebot. GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel sprach von einem "Nicht-Angebot" und einer "Provokation". Weselsky sagte: "Das Angebot ist ein Scherz."
In dem Tarifangebot, das den drei Bahngewerkschaften am Dienstag übermittelt wurde, erklärt sich der Konzern auch bereit, über die geforderten Änderungen der Schichtpläne für die Eisenbahner zu verhandeln. Neue Regeln bei der Arbeitszeit wollen die drei Gewerkschaften zu einem Schwerpunkt der Tarifrunde machen./cat/br/DP/edh
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