20.11.2012 18:26:33
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ROUNDUP: Hersteller wollten Warentests manipulieren
Die Stiftung habe bereits vor vier oder fünf Jahren reagiert und ihr Vorgehen verändert, sagte Brackemann. Seitdem würden die Themen im Kuratorium, das die Stiftung berät, "nur sehr allgemein" besprochen, "zum Beispiel reden wir von einem Test von Säften, ohne das konkrete Segment Apfel- oder Orangensaft zu benennen".
"Wir kaufen ja unsere Produkte anonym im Handel ein wie jeder andere Verbraucher auch", erläuterte Brackemann. "Wenn allerdings ein Anbieter relativ frühzeitig weiß, was und wann wir das testen, dann kann er natürlich die Produktqualität auf dem Markt insgesamt verändern. Das ist nicht bei allen Produkten möglich, aber zum Beispiel bei Wasch- und Reinigungsmitteln oder bei Lebensmitteln."
Besonders bedeutsam sei die Frage, ob Unternehmen nach einem Test die Produktqualität wieder verschlechterten. Dies überprüfe die Stiftung dadurch, dass sie Erzeugnisse nach Veröffentlichung des Tests noch einmal kaufe und ihre Qualität überprüfe. In jüngerer Vergangenheit sei etwa ein Matratzenhersteller aufgefallen, der nach dem Test schlechtere Ware angeboten habe. Stiftung Warentest mache solche Fälle öffentlich. "Das ist natürlich für den Anbieter ausgesprochen peinlich und auch für die Verbraucher ein klares Signal", sagte der Cheftester.
Die Warentester müssten in den Branchen immer "Augen und Ohren offenhalten". Es sei klar, dass ihre Ergebnisse einen großen Einfluss auf die Verkaufszahlen hätten. "Insofern müssen wir immer davon ausgehen, dass versucht wird, irgendwo Einfluss zu nehmen, zu manipulieren", sagte Brackemann./brd/DP/stb
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