06.09.2020 14:54:38
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ROUNDUP: Malis gestürzter Präsident zur Behandlung in die Emirate geflogen
BAMAKO (dpa-AFX) - Malis vom Militär gestürzter Präsident Ibrahim Boubacar Keïta ist für medizinische Behandlungen in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gereist. Er sei am Samstagabend abgeflogen, sagte am Sonntag Ali Diallo, ein Regierungsmitarbeiter. Dies bestätigte auch der Generalsekretär von Keïtas Partei RPM, Baber Gano. Der 75-jährige Keïta war vor wenigen Tagen in Bamako mit Symptomen, die einem Schlaganfall ähnelten, einem Klinikmitarbeiter zufolge ins Krankenhaus gebracht worden.
Die Entscheidung, Keïta zu behandeln, sei auf Anfrage des Militärs in Mali und in Absprache mit dem nigrischen Präsidenten Mahamadou Issoufou in seiner Funktion als Vorsitzender des westafrikanischen Staatenverbunds Ecowas getroffen worden, teilte die staatliche emiratische Nachrichtenagentur WAM unter Berufung auf das Außenministerium mit.
Militärs hatten vor zwei Wochen in dem westafrikanischen Land gemeutert, Keïta festgenommen und ihn zum Rücktritt gezwungen. Tage später wurde der Staatschef freigelassen. Die Putschisten kündigten die Bildung eines Übergangskomitees an, das demnächst Wahlen abhalten solle. Der Staatenverbund Ecowas forderte die Putschisten auf, die politische Macht sofort an eine zivile Übergangsregierung zu übergeben, die binnen einem Jahr Wahlen abhalten soll.
Gespräche über die politische Übergangsphase begannen am Samstag in der Hauptstadt Bamako und anderen Regionen des Landes. Vertreter der Putschisten, regionaler Führungen, politischer Parteien und zivilgesellschaftlicher Gruppen nahmen an den Gesprächen teil. Diese sollen kommende Woche weitergeführt werden.
Keïta kam 2013 an die Macht, nachdem im Vorjahr im Gefolge eines Militärputsches der Norden des Landes vorübergehend in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen geraten war. Heute sind noch immer mehrere Terrorgruppen in Mali aktiv, einige haben der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) oder dem Terrornetzwerk Al-Kaida die Treue geschworen. In dem Land sind zwei EU-Einsätze sowie eine UN-Militärmission tätig, an denen sich auch Deutschland beteiligt./sgu/DP/fba
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