19.02.2015 15:17:48

ROUNDUP: Metaller legen im Tarifstreit wieder härtere Gangart ein

STUTTGART (dpa-AFX) - Nach dem Ende der Fastnachtszeit haben die Metaller im Südwesten im Tarifstreit nachgelegt. In zahlreichen Städten gab es am Donnerstag Kundgebungen und Warnstreiks. Mehr als 11 500 Beschäftigte aus rund 70 Betrieben beteiligten sich nach Angaben der IG Metall bis zum frühen Nachmittag an Kundgebungen, Warnstreiks und anderen Aktionen. Am 23. Februar gehen die Verhandlungen in Böblingen in die vierte Runde.

"Die Arbeitgeber haben am Montag die Möglichkeit, uns Vorschläge zu unterbreiten, wie sie die Tarifrunde ohne weitere Eskalation lösen wollen", erklärte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger bei einer Kundgebung in Mannheim, bei der laut Gewerkschaft rund 4000 Beschäftigte auf die Straße gingen. "Wenn aber am Montag kein greifbares Lösungskonzept vorliegt, zwingen sie uns förmlich dazu, dass wir das Scheitern der Verhandlungen feststellen und die Urabstimmung beantragen müssen." Eine Urabstimmung könnte zu einem unbefristeten Streik führen.

Warnstreiks waren unter anderem in der Region Stuttgart bei den Autozulieferern Bosch und Mahle angekündigt. Bei Mahle wandten sich Beschäftigte zugleich gegen Sparpläne des Unternehmens. Der Kolbenspezialist will nach Betriebsratsangaben Hunderte Stellen streichen. Im Rahmen des Tarifstreits der Metaller sollten auch Kundgebungen in Freiburg und Lörrach stattfinden.

Die Gewerkschaft fordert für die 3,7 Millionen Beschäftigten der Branche, davon knapp 800 000 im Südwesten, 5,5 Prozent mehr Geld, einen verbesserten Zugang zur Altersteilzeit sowie eine bezuschusste Weiterbildungsteilzeit. Die Arbeitgeber hielten zuletzt an ihrem bisherigen Angebot von 2,2 Prozent Gehaltsplus fest.

An diesem Freitag (20. Februar) geht der Arbeitskampf weiter: Dann treffen sich laut IG Metall unter anderem Beschäftigte der Maschinenbauer Metabo und Heller mittags zu einer Kundgebung vor dem Werkstor von Metabo in Nürtingen. Auch beim Kettensägenhersteller Stihl in Waiblingen ist eine Kundgebung geplant.

Beschäftigte aus verschiedenen Schichten am Daimler-Standort in Stuttgart-Untertürkheim und Werken in der Umgebung nehmen demnach ebenfalls an Kundgebungen teil oder gehen früher nach Hause./lan/cco/DP/fbr

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