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20.11.2012 19:40:33

ROUNDUP: Politiker in Hamburg und Kiel zielen auf Kopper

    HAMBURG/KIEL (dpa-AFX) - Der Aufsichtsratsvorsitzende der HSH Nordbank, Hilmar Kopper, gerät ins Visier von Landespolitikern in Hamburg und Kiel. Wolfgang Kubicki, der Fraktionsvorsitzende der FDP im schleswig-holsteinischen Landtag, machte sich am Dienstag für eine Ablösung Koppers stark. "Ich würde den Anteilseignern dringend empfehlen, nach einer anderen Person Ausschau zu halten", sagte er der Nachrichtensendung "NDR aktuell" im NDR Fernsehen. Für die Hamburger Grünen erklärte deren Fraktionschef Jens Kerstan, Kopper könnte zum nächsten Personalproblem der HSH Nordbank werden.

 

    Die Kritik an dem Aufsichtsratsvorsitzenden entzündet sich an dem zwei Jahre alten Aufhebungsvertrag, den Kopper mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Dirk Jens Nonnenmacher geschlossen hat. Er sieht vor, dass Nonnenmacher Tantiemen und Abfindungen von rund vier Millionen Euro nicht zurückzahlen muss, wenn innerhalb von zwei Jahren keine neuen belastenden Umstände gegen ihn bekanntwerden. Diese Frist läuft im Dezember ab. Nonnenmacher dürfte auch dann seine Abfindung behalten, wenn er wegen Untreue oder Bilanzfälschung verurteilt werden sollte. Kubicki nannte die Vereinbarung einen "gravierenden Fehler".

 

    Der schleswig-holsteinische Minsterpräsident Torsten Albig (SPD) nannte es "ärgerlich", dass der Aufsichtsrat nicht auf die Hinweise und Erwartungen der Anteilseigner reagiert habe. Er werde sich dafür stark machen, dass auch politische Vertreter der Anteilseigner wieder im Aufsichtsrat vertreten seien. Während der Krise der Bank waren die Senatoren und Minister aus dem Aufsichtsrat ersetzt worden durch hochrangige Wirtschaftsmanager, um die Fachkompetenz des Gremiums zu stärken.

 

    Der frühere Chef der Deutschen Bank zieht auch deshalb die Pfeile auf sich, weil er an der Spitze des Aufsichtsrates sehr eigenständig agiert. Von der Ablösung des Vorstandsvorsitzenden Paul Lerbinger durch den Risikovorstand Constantin von Oesterreich erfuhren die Länder erst, als die Entscheidung faktisch bereits gefallen war und der Aufsichtsrat sie nur noch abnicken konnte. Der Bank fehlt zudem geschäftlicher Erfolg; durch die Schifffahrtskrise sind die Risiken stark gestiegen. Das Geschäftsmodell als regionale Unternehmerbank ist noch nicht richtig eingeschlagen. Für das laufende Geschäftsjahr sind hohe Verluste zu erwarten. Die Bank hat zudem angekündigt, in einigen Jahren Landesgarantien bis zu 1,3 Milliarden Euro in Anspruch nehmen zu müssen./egi/DP/he

 

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