04.02.2009 12:03:00

ROUNDUP: Qimonda-Insolvenzverwalter geht auf Investorensuche in Asien

        MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Bemühungen um eine Rettung des insolventen Speicherchip-Herstellers Qimonda   nehmen immer konkretere Formen an. Insolvenzverwalter Michael Jaffe weilt Ende der Woche zu Gesprächen in Asien. "Er wird Kunden und Lieferanten treffen genauso wie potenzielle Investoren", sagte sein Sprecher am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Damit bestätigten sich Informationen aus Branchenkreisen und von Medien. Details wollte der Sprecher keine nennen, dafür sei es noch zu früh. "Wir müssen jetzt erstmal dafür Sorge tragen, dass die Produktion weiter läuft."

   Wie lange Jaffe durch Asien reisen werde, sei noch offen, sagte der Sprecher weiter. "Wir arbeiten gerade am Terminplan." Konzernchef Kin Wah Loh und Insolvenzverwalter Jaffe hatten am Montag von Fortschritten bei der Investorensuche berichtet. Es gebe "einige Interessierte an der Rettung". Bis März muss ein Geldgeber gefunden sein, sonst droht das endgültige Aus. Gestern hatte Qimonda die Schließung ihres veralteten US-Werks verkündet, um Geld für die verbliebenen Standorten in Deutschland und Portugal freizuschaufeln. Hier wird weiter produziert.

SCHWIERIGE AUSGANGSLAGE

    Bereits vor der Insolvenz von Qimonda war immer wieder spekuliert worden, der japanische Wettbewerber Elpida wolle die Infineon-Tochter übernehmen. Die beiden Unternehmen waren eine Technologiekooperation eingegangen und hatten eine gemeinsame Produktion angepeilt. Elpida-Chef Yukio Sakamoto hatte sich zudem wiederholt offen für Gespräche über einen Einstieg gezeigt, konkrete Verhandlungen aber stets dementiert.

    Weitere große Speicherchip-Hersteller sitzen in Taiwan und Korea. Mit einem Anteil von rund einem Drittel ist der Elektronikkonzern Samsung der Platzhirsch. Ihm wird nachgesagt, dass er als einziger überhaupt noch Geld mit den elektronischen Bausteinen verdient. Die sonst klammen Kassen machen auch den Verkauf von Qimonda so schwer.

RETTUNGSPAKET GESCHEITERT

    Eine massive Überproduktion hatte den Preis für Speicherchips vor mehr als einem Jahr einbrechen lassen. Seitdem schreibt die Branche tiefrote Zahlen. Viele Hersteller überleben nur dank staatlicher Hilfen. In Deutschland war das Rettungspaket für Qimonda jedoch gescheitert, weshalb das Unternehmen Mitte Januar Insolvenz anmelden musste. 12.200 Mitarbeiter sind betroffen./das/dct/wiz

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