ROUNDUP: Rewe übernimmt Kuoni-Veranstaltergeschäft - Reisesparte wächst kräftig

KÖLN/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Kölner Handels- und Touristikgruppe Rewe will das komplette europäische Reiseveranstaltergeschäft des Schweizer Kuoni-Konzerns übernehmen. Mit dem Kauf werde die Touristik als zweite Säule des Geschäfts in bedeutender Weise gestärkt, sagte Rewe-Chef Alain Caparros am Montag. Die Übernahme bringe das Unternehmen im europäischen Reisegeschäft entscheidend voran.

Der Umsatz der Reisesparte DER Touristik soll durch die Übernahme um rund 2,1 Milliarden auf 7 Milliarden Euro steigen. Die Rewe-Tourismussparte rückt damit näher an den deutschen Branchenprimus TUI heran, bleibt den Angaben zufolge gemessen am Umsatz aber weiter hinter der Hannoveranern. Tui hatte im Geschäftsjahr 2013/2014 18,7 Milliarden Euro umgesetzt.

Innerhalb der Rewe-Gruppe mit ihren insgesamt 330 000 Beschäftigten wächst die Bedeutung der Sparte, allerdings macht das Handelsgeschäft weiterhin den Großteil des Gesamtumsatzes von rund 51 Milliarden Euro im vergangenen Jahr aus.

Rewe übernehme die 2350 Mitarbeiter der Sparte komplett, teilte Kuoni mit. Über die Höhe des Kaufpreises haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Nähere Angaben dazu wollte ein Sprecher nicht machen. Der Übernahme müssen die Wettbewerbsbehörden der EU und der Schweiz noch zustimmen. Mit dem endgültigen Vollzug des Geschäfts werde noch in diesem Jahr gerechnet, hieß es.

Kuoni hatte Anfang des Jahres angekündigt, sich von seiner Pauschalreisesparte zu trennen. Das Management sieht das umkämpfte Geschäft als zu schwierig an, um damit noch große Sprünge zu machen. Die Schweizer Gruppe werde sich künftig auf das Geschäft als Dienstleister unter anderem für die Reiseindustrie konzentrieren, teilte Kuoni am Montag mit.

DER-Touristik-Chef Sören Hartmann bezeichnete die Übernahme als "wichtigen Beitrag" zu einem profitablen Wachstum des Unternehmens. Die jeweiligen Märkte ergänzten sich optimal. Die Rewe-Gruppe könne damit ihre Rolle unter den führenden europäischen Touristikunternehmen weiter ausbauen. Vorteile erwarte DER Touristik künftig etwa bei der gemeinsamen Nutzung der IT-Struktur sowie beim Einkauf von Flügen und Hotels und bei der Betreuung von Gästen in den Zielgebieten./uta/zb/stw