09.06.2016 17:03:39
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ROUNDUP: Ryanair plant zunächst keine weiteren innerdeutschen Flüge
BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Start auf der Strecke Berlin-Köln will der irische Billigflieger Ryanair zunächst keine weiteren innerdeutschen Verbindungen anbieten. "Inlandsflüge sind kein großer Teil unserer Pläne für Deutschland", sagte Vorstandschef Michael O'Leary am Donnerstag in Berlin. Man sehe sich zwar interessante Strecken an, etwa Köln-Hamburg, aber Verbindungen von deutschen Flughäfen ins Ausland seien im Moment attraktiver. Ryanair hatte im vergangenen Herbst nach jahrelanger Pause wieder innerdeutsche Flüge ins Programm genommen und damit Unruhe bei deutschen Fluggesellschaften ausgelöst.
Das Unternehmen kündigte an, künftig auch Unterkünfte in Hotels, Hostels, Pensionen, Ferienhäusern und Privatunterkünften zu vermitteln. Das Angebot namens Ryanair Rooms starte am 1. Oktober. "Wir wollen den ganzen Unterkunftsmarkt aufmischen", kündigte O'Leary an. Im vergangenen Jahr hatte die Fluggesellschaft eine Autovermietung eröffnet.
O'Leary gab das Ziel aus, die Zahl seiner Passagiere in Deutschland in drei Jahren auf 30 Millionen zu verdoppeln, davon eine Million auf Inlandsverbindungen. Der Marktanteil in Deutschland soll in fünf Jahren von 5 auf 20 Prozent steigern.
"Deutschland ist unser am schnellsten wachsender Markt", sagte O'Leary, im Zentrum stehe Berlin. Wann der neue Hauptstadtflughafen in Betrieb geht, sei dafür nicht wichtig. "Wenn das Terminal eröffnet, wird es schon zu klein sein." Ryanair werde es nicht nutzen, sondern seine Passagiere am bisherigen Schönefelder Terminal einchecken lassen. Dort errichtet die Flughafengesellschaft einen kleinen Neubau für Ryanair.
Gewerkschaften kritisieren immer wieder, die Fluglinie tragen ihren Preiskampf auf dem Rücken der Beschäftigten aus, zahle Niedriglöhne und unterlaufe Sozialstandards. O'Leary sagte dazu, seine Leute brauchten keine Gewerkschaften. "Sie vertreten sich selbst." Ryanair garantiere jährliche Gehaltszuwächse und zusätzlichen Urlaub. Wie die Beschäftigten finanziell verglichen mit der Konkurrenz dastehen, könne er nicht sagen.
Der Airline-Chef warnte erneut vor einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Das würde zu weniger Wettbewerb und höheren Ticketpreisen führen. Im Fall eines Brexits werde seine Airline weniger im Vereinigten Königreich investieren. "Wenn sie in der EU bleiben, werden wir unsere Beschäftigtenzahl dort auf 6000 verdoppeln."/bf/DP/mis
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