16.04.2015 20:46:40
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ROUNDUP/Schäuble: Euro-Hilfen an Krisenländer nur bei Gegenleistungen
WASHINGTON (dpa-AFX) - Angeschlagene Euro-Länder können nach Darstellung von Finanzminister Wolfgang Schäuble weiterhin nur bei Auflagen der europäischen Partner mit Unterstützung rechnen. "Wir haben in Europa gute Gründe, ohne entsprechende Gegenleistungen keine Finanzhilfen bereitzustellen", sagte Schäuble am Donnerstag in Washington auf einer Veranstaltung vor der IWF-Frühjahrstagung.
Ohne Griechenland namentlich zu nennen, fügte er hinzu: "Und wir stellen keine Hilfe bereit, wenn ein Land diese nicht nutzt, sich selbst zu helfen." Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis sollte auf derselben Veranstaltung des US-Thinktanks "Brookings" etwas später nach Schäuble reden. Ein bilaterales Treffen beider Minister stand dort aber nicht auf der Tagesordnung.
In der anschließenden Diskussionsrunde bekräftigte Schäuble, dass er keine Ansteckungsgefahren für die Weltwirtschaft sehe, sollte Griechenland aus der Euro-Zone austreten. Schäuble machte aber erneut deutlich, dass er über die Frage, ob Griechenland Euro-Mitglied bleibe, nicht spekulieren werde. Es sei allein Sache der griechischen Regierung, ob Athen aus der Währungsunion ausscheide.
Schäuble betonte zugleich, dass die europäische Solidarität nicht die Motivation eines Landes beeinträchtigen dürfe, "die Verantwortung für das zu übernehmen, was getan werden muss".
Schäuble kritisierte erneut die lockere Geldpolitik und schuldenfinanzierte Konjunkturspritzen. Nachhaltiges Wachstum werde nicht erreicht, indem die Volkswirtschaften noch mehr Schulden machen und eine immer expansivere Geldpolitik verfolgen. Dies habe in der Weltwirtschaft zu einem endlosen Kreislauf aus Kreditboom und Krisen geführt. Sie seien eine der Hauptursachen für die Finanz- und Schuldenkrisen, sagte Schäuble./sl/DP/he
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