25.01.2013 14:09:32
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ROUNDUP: Schulz droht mit Nein bei Gipfel-Einigung - Kritik an Cameron
Schulz kritisierte auch die Forderung des britischen Regierungschefs David Cameron nach mehr nationalen und weniger europäischen Befugnissen. Er lud Cameron ein, sich einer Debatte im Europaparlament zu stellen.
Der nächste Gipfel ist der zweite Einigungsversuch über das EU-Budget. Der erste war im November gescheitert. Großbritannien und Deutschland hatten auf Kürzungen um rund 30 Milliarden Euro gegenüber dem Kompromissvorschlag Van Rompuys beharrt. Van Rompuys Vorschlag für die Jahre 2014 bis 2020 hatte einen Umfang von 1,01 Billionen Euro. Das Europaparlament unterstützt den Vorschlag der Kommission in Höhe von 1,09 Billionen.
"Je weiter sich der Rat von den Zahlen der Kommission entfernt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Parlament den Kompromiss ablehnt", sagte Schulz. Die beabsichtigten Kürzungen beträfen vor allem Innovation, Forschung, Jugendprogramme und internationale Zusammenarbeit: "Ich glaube nicht, dass die Regierungschefs erwarten können, dass das Parlament dem so zustimmen wird." Ohne Einigung der nationalen Regierungen mit dem Parlament muss die EU jährliche Haushalte beschließen: "Ich halte das für absolut unproblematisch."
Camerons Forderungen hätten "nur bedingt mit der EU zu tun", sagte Schulz. Cameron verspreche ein Referendum über einen britischen EU-Austritt unter der Bedingung, dass er wiedergewählt werde: "Das zeigt, dass er an die nächste Wahl denkt. Und das steigert nicht die Glaubwürdigkeit seiner Äußerungen." Cameron habe "ein innenpolitisches Ziel" und er wolle eine Deregulierung des EU-Binnenmarktes. Keinem Land seien mehr Ausnahmen gewährt, keines sei flexibler und großzügiger behandelt worden als Großbritannien: "Worin besteht eigentlich die große Qual, die Europa dem Vereinigten Königreich zufügt?"
Schulz räumte ein, dass die EU "in keinem guten Zustand" sei und es "Demokratie- und Transparenzdefizite" gebe. Unterschiedliche nationale Identitäten und souveräne Mitgliedsstaaten seien wichtig. Eine Vertiefung des Binnenmarktes sei ebenso nötig wie die politische Union: "Wir müssen den Binnenmarkt vollenden, um Wachstum und soziale Gerechtigkeit herzustellen. Und ich glaube, dass wir uns politisch so zusammenschließen müssen, dass wir mit anderen Teilen dieser Erde auf gleicher Augenhöhe handeln können."/eb/DP/fbr
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