01.03.2013 14:30:34

ROUNDUP: Stahlhersteller im Visier des Kartellamts - ThyssenKrupp dabei

Wegen möglicher illegaler Preisabsprachen bei Stahllieferungen an die deutsche Automobilindustrie sind neben dem deutschen Stahlprimus ThyssenKrupp auch die Hersteller Voestalpine (voestalpine) und ArcelorMittal ins Visier der Kartellwächter geraten. Alle drei Unternehmen bestätigten entsprechende Durchsuchungen des Bundeskartellamts in ihren Büros und bekräftigten ihren Willen zur Zusammenarbeit bei der Aufklärung der Vorwürfe.

    Neben Büros von ThyssenKrupp in Duisburg waren auch Geschäftsräume in deutschen Niederlassungen der beiden Unternehmen mit Sitz in Österreich und Luxemburg durchsucht worden. Die Ermittlungen gegen die drei Stahlunternehmen wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen könnten sich noch über Jahre hinziehen. Ein Ende des Verfahrens sei derzeit nicht absehbar, sagte ein Kartellamtssprecher am Freitag in Bonn.

AKTIE KNAPP DREI PROZENT IM MINUS

    Die Bonner Behörde hatte die Durchsuchungen bei den drei Unternehmen bereits am Donnerstag vorgenommen. Insgesamt wurden vier Standorte in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen sowie Privatwohnungen überprüft. An der Börse sorgte die Nachricht für Verunsicherung: Der Kurs der Aktie fiel am Freitag um knapp drei Prozent und war einer der schwächsten Werte im Dax (DAX).

    Bereits in der Vergangenheit war ThyssenKrupp in zahlreiche Kartelle verstrickt - nach unerlaubten Absprachen bei Rolltreppen hatte zuletzt ein Schienenkartell Schlagzeilen gemacht. Neben dem deutschen Konzern soll auch Voestalpine in das Schienenkartell verwickelt gewesen sein. Bei ThyssenKrupp gibt es zudem Vorwürfe, dass Mitarbeiter mit zweifelhaften Zahlungen Geschäfte im Ausland angestoßen haben sollen.

HIESINGER WILL HART DURCHGREIFEN

    ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger kündigte ein hartes Vorgehen an. "Bei ThyssenKrupp gilt das Prinzip 'Null Toleranz'. Sollten die veranlassten Untersuchungen ergeben, dass sich die Vorwürfe erhärten, werden wir hart durchgreifen." Er erwarte von allen Führungskräften, dass sie in ihrem Verantwortungsbereich ordnungsgemäße Geschäftsprozesse sicherstellten, hinsähen und handelten.

    "Wir sind dabei, einen umfassenden Wandel der Führungskultur bei ThyssenKrupp umzusetzen", erklärte Hiesinger. "Damit ist es mir sehr ernst. Wer hier nicht mitzieht, hat bei uns nichts zu suchen." Hiesinger steht seit rund zwei Jahren an der Spitze des Traditionskonzerns. Er räumt seitdem mit harter Hand auf. Ende 2012 trennte er sich gleich von drei Vorständen.

ANONYME ANZEIGE

    Die neuem Kartellvorwürfe bezögen sich auf einen Zeitraum von mehreren Jahren, hatte Hiesinger bei einer Veranstaltung am Donnerstagabend in Düsseldorf gesagt. Der Fall sei durch eine anonyme Anzeige ins Rollen gekommen. Weitere Einzelheiten etwa zum finanziellen Umfang seien derzeit noch nicht bekannt. "Das ist alles völlig neu", sagte Hiesinger. Bei ThyssenKrupp habe es Durchsuchungen lediglich am Standort Duisburg gegeben./uta/enl/DP/zb/kja

ESSEN/BONN (dpa-AFX)
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