13.02.2013 19:30:32
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ROUNDUP: Streit zwischen Opel-Spitze und Betriebsrat um Zukunft von Bochum
"Dass vertrauliche Inhalte direkt nach jeder Verhandlungsrunde an die Medien gegeben werden, richtet einen enormen Schaden an", schreibt Gellrich am Mittwoch in einem Brief an die Mitarbeiter. Der Betriebsrat solle sich konstruktiv an der Entwicklung neuer Perspektiven beteiligen und das Angebot der Unternehmensleitung "nicht einfach auf dem Tisch liegen lassen".
Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel hatte dem Vorstand des Autobauers vor kurzem per Flugblatt "Kopf- und Konzeptionslosigkeit" vorgeworfen und kritisiert, dass es bei der Fördergesellschaft für den Standort "Bochum Perspektive 2022" nicht vorangehe. "Beim Abwickeln ist man schneller", lautete eine Überschrift in dem Einenkel-Flugblatt. Nun konterte die Werksleitung mit Details über ihr Angebot in den Verhandlungen. "Bochum 2022" stehe außerdem kurz vor dem Start, bekräftigte ein Opelsprecher.
In dem Bochumer Werk soll die Fahrzeugproduktion mit derzeit noch 3000 Beschäftigten auslaufen. Bis Ende 2014 gilt eine Jobgarantie. Ob sie - wie von den Arbeitgebern angeboten - bis Ende 2016 verlängert wird, ist Gegenstand der Verhandlungen, die bereits seit Juni 2012 laufen. Die Arbeitnehmer haben auf der anderen Seite dem Unternehmen deutschlandweit eine Tariferhöhung gestundet. Derzeit baut das Werk den Familienvan Zafira Tourer und, vor allem für den Export nach Osteuropa, eine ältere Astra-Generation. Hinzu kommen in dem Werk insgesamt gut 700 Mitarbeiter in einem Getriebewerk und einem Warenverteilzentrum sowie etwa 1.000 Beschäftigte in Vertragsfirmen etwa für Reinigung oder Service.
Opel sei bereit, "eine vierstellige Anzahl von hochwertigen Industriearbeitsplätzen in Bochum zu behalten", heißt es in dem Schreiben. Dazu wird offenbar über die Fortführung des Getriebewerkes und den Neuaufbau einer Fahrzeugkomponentenfertigung diskutiert. Das Unternehmen biete außerdem bei Bedarf Jobs in anderen Opel-Werken, attraktive Abfindungs- und Altersteilzeitangebote und die personelle und finanzielle Beteiligung an "Bochum Perspektive 2022", heißt es in dem Schreiben. Die Gesellschaft soll externe Unternehmen auf dem Werksgelände ansiedeln.
Die IG Metall sprach dagegen von "unzureichenden Lippenbekenntnissen". Nötig seien dagegen baldige beschäftigungssichernde Zusagen. Sonst drohe in Bochum ein Riesenärger, hieß es in der IG Metall-Mitteilung./rs/DP/he
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