ROUNDUP: Weidmüller will Explosionsschutz-Spezialist R. Stahl übernehmen

DETMOLD/WALDENBURG (dpa-AFX) - Das westfälische Elektrounternehmen Weidmüller will den börsennotierten Explosionsschutz-Spezialisten R. Stahl schlucken. Weidmüller mit Sitz in Detmold machte den Aktionären von R. Stahl (R Stahl) am Donnerstag ein entsprechendes Angebot in Höhe von 47,50 Euro je Anteilsschein, wie das Familienunternehmen mitteilte. Somit ist das gesamte baden-württembergische Unternehmen mit gut 306 Millionen Euro bewertet. Die Aktie von R. Stahl schoss in die Höhe und notierte am Nachmittag um fast 43 Prozent fester bei 45,80 Euro.

Weidmüller ist ein Familienunternehmen und im Bereich Elektrotechnik aktiv. Vor dem Übernahmeangebot habe es "konstruktive Gespräche" mit dem Management von R. Stahl gegeben, sagte Weidmüller-Finanzvorstand Harald Vogelsang. Die Angebote beider Unternehmen würden sich ergänzen, etwa in der Prozesstechnik und Segment Verkehr.

Zur Finanzierung hieß es bei Weidmüller: "Wir sind überwiegend eigenkapitalfinanziert. Wir stehen in engem Kontakt mit Banken, die uns die Finanzierung zugesagt haben." Ein Zusammenschluss würde auch Synergieeffekte haben, etwa beim Vertrieb. Zum Thema Arbeitsplätze teilte das Unternehmen mit: "Weidmüller möchte gern gemeinsam mit allen Mitarbeitern von Stahl in eine erfolgreiche Zukunft gehen."

R. Stahl ist Anbieter elektrischer und elektronischer Produkte sowie von Systemen für den Explosionsschutz. Das Spektrum reicht von explosionsgeschützten Schaltgeräten, Tastern und Leuchten bis zu Steuerungen kompletter Systeme.

Weidmüller machte 2013 einen Umsatz von 640 Millionen Euro mit rund 4600 Mitarbeitern. R. Stahl mit Sitz in Waldenburg (Hohenlohekreis) erzielte nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Jahr Erlöse von 304,4 Millionen Euro. Im Laufe des Nachmittags sollte eine Stellungnahme zu dem Übernahmeangebot veröffentlicht werden./ols/mb/DP/she