09.12.2007 18:12:00
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ROUNDUP: Weihnachtsgeschäft läuft nur schleppend - Noch kein Umsatzdurchbruch
Am zweiten Adventssamstag waren die Innenstädte und Einkaufszentren Pellengahr zufolge zwar gut besucht. Viele Geschäfte hätten die Umsätze des ersten Adventswochenendes leicht übertroffen, dennoch habe der Samstag die Erwartungen der Händler nur knapp erfüllen können. Vor allem die zurückliegende Woche verlief für die Händler nach Angaben des HDE zu ruhig.
In den Einkaufskörben der Kunden landeten vor allem Schmuck, Unterhaltungselektronik, I-Pods und MP3-Player, Flachbild-Fernseher, Spielwaren sowie Lederwaren wie etwa Taschen und Portemonnaies. Auch Christbaumschmuck war dem HDE zufolge bei den Weihnachts-Shoppern gefragt.
Vor allem in Bayern und in Berlin wurden die Erwartungen nicht erfüllt, wie die Deutsche Presse-Agentur dpa erfuhr. "Das Weihnachtsgeschäft ist kein Selbstläufer mehr", klagte Günter Pläts vom Einzelhandelsverband Berlin-Brandenburg. Viele Schau-, aber wenig Kaufkunden, hieß es in München und Erfurt. Sehr zufrieden zeigte sich der Handel dagegen im Rheinland, in Hamburg, Sachsen und Sachsen- Anhalt. Der Rheinische Handels- und Dienstleistungsverband erklärte am Sonntag in Düsseldorf, die Erwartungen der Geschäftsleute seien erfüllt und zum Teil übertroffen worden.
Nach einem zögerlichen Start in der ersten Woche habe sich das Geschäft zum zweiten Advent sehr gut entwickelt, hieß es auch in Sachsen. Am Sonntag nutzten viele Geschäfte das neue sächsische Ladenschlussgesetz und öffneten bereits um 12.00 Uhr - eine Stunde früher als zuvor. Gefragt waren typische Geschenkartikel wie Uhren und Schmuck, Parfümerie-Artikel sowie Spielwaren, technische Geräte und Textilien. "Das schmuddelige Wetter mit kälter werdenden Temperaturen kam uns zugute", berichtete Barbara Blank, Geschäftsführerin von Galeria Kaufhof in Leipzig. "Da wollen die Menschen nicht ewig auf dem Weihnachtsmarkt bleiben." Auch am Sonntag habe sich das Haus sehr schnell gefüllt.
"Wir sind hochzufrieden. Der Umsatz liegt über dem des Vorjahres- Wochenende", berichtete Wolfgang Wirz, Geschäftsführer von Karstadt in Dresden. In die Landeshauptstadt seien insbesondere am Samstag zahlreiche Menschen aus dem benachbarten Tschechien gekommen. "Es wurde viel gekauft", sagte Wirz. Auch die großen Karstadt-Häuser in Hamburg, Berlin oder München verzeichneten nach Angaben des Mutterkonzerns Arcandor Umsatzzuwächse zum Vorjahr. Es seien vor allem Spielwaren, insbesondere auch Holz-Spielzeug und die Klassiker Parfüm, Schmuck und Lederwaren gekauft worden.
"Das Tempo hat zugelegt", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Kaufleute Sachsen-Anhalts, Uta Otto. Längere Öffnungszeiten am Samstag und vielerorts offene Läden am Adventssonntag füllten die Geschäfte in Halle oder Magdeburg.
Trotz des Streiks zahlreicher Beschäftigter hat auch der Hamburger Einzelhandel nach seinen Angaben am zweiten Adventswochenende sehr gute Umsätze gemacht. "Der Handel ist zufrieden. Es läuft alles nach Plan", sagte der Sprecher des Hamburger Einzelhandelsverbandes, Ulf Kalkmann. Die Dienstleistungs-Gewerkschaft ver.di hatte die Mitarbeiter von 77 Filialen von Kaufhaus- und Lebensmittelketten sowie Discountern erneut zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die Tarifverhandlungen sind wie auf Bundesebene auch in Hamburg ins Stocken geraten.
In Bayern kommt das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr allerdings nur schwer in Gang. Nur zweieinhalb Wochen vor dem Fest verzeichnet der Einzelhandel noch vielfach Kaufzurückhaltung der Konsumenten. "Wir haben viele Schaukunden, aber keine Kaufkunden", sagte Bernd Ohlmann, Sprecher des Bayerischen Einzelhandelsverbandes am Samstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es fehle offenbar noch an weihnachtlicher Stimmung und vor allem Schnee. Jetzt hoffe der Handel auf die nächsten beiden Wochen, sagte Ohlmann./bb/DP/fj
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