22.07.2013 19:20:36
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ROUNDUP2/Ende der Doppelspitze: SAP-Co-Chef Snabe will Zeit für die Familie
Der Softwarehersteller hatte am Sonntagabend angekündigt, dass Jim Hagemann Snabe im Mai 2014 sein Amt als Vorstandschef abgeben und in den Aufsichtsrat wechseln soll, sofern die Aktionäre zustimmen. Dem Corporate-Governance-Kodex sei genüge getan, wenn 25 Prozent des Kapitals zustimmten, sagte Plattner. Er hält allein fast 10 Prozent der Anteile.
PERSÖNLICHE GRÜNDE
Snabe führte persönliche Gründe für die Entscheidung an. "Meine persönlichen Prioritäten haben sich verschoben", sagte er. Die Entscheidung habe nichts mit dem Co-CEO-Modell zu tun. Er habe viel in SAP investiert. "Ich habe das Gefühl, dass ich etwas an meine Familie zurückgeben muss". Der 47-Jährige Däne hat eine Frau und zwei schulpflichtige Kinder, die in der Nähe von Kopenhagen leben. Einen neuen Posten in einem anderen Konzern werde er nicht antreten, sagte Snabe, der auch Aufsichtsratsposten bei Bang & Olufsen und der Danske Bankinnehat, der "Frankfurter Allgmeinen Zeitung".
Die beiden SAP-Chefs hatten im Februar 2010 das Ruder bei dem Softwarekonzern übernommen und das Unternehmen aus einer Krise geführt. Sie steigerten SAPs Umsatz mit Hilfe von Übernahmen und anderen Wachstumsinitiativen von 10,7 Milliarden Euro (2009) auf 16,2 Milliarden Euro (2012). Zuletzt litt ihre Erfolgssträhne allerdings unter der Konjunkturschwäche in Asien. Vergangenen Donnerstag hatten die beiden SAP-Chefs ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr herunterschrauben müssen. Das Unternehmen stehe besser da als je zuvor, sagte Snabe dennoch. "Eine Veränderung wie diese muss man in einer Position der Stärke angehen."
WEGGANG SORGT FÜR UNRUHE
Doch mit seinem Weggang kommt auch weitere Unruhe in den Konzern. Bei SAP hatte es im vergangenen Monat bereits Wechsel im Topmanagement gegeben. Der für das Cloud-Geschäft zuständige Vorstand Lars Dalgaard sowie Personalchefin Luisa Delgado verließen das Unternehmen. Gleichzeitig wird Luca Mucic als Nachfolger für Finanzchef Werner Brandt aufgebaut, dessen Vertrag Mitte 2014 ausläuft. Wie sich der Vorstand daneben neu sortieren wird, blieb zunächst offen. SAP hatte im vergangenen Jahr einen erweiterten Führungszirkel, ein "global managing board" geschaffen, um Führungskräfte schneller austauschen zu können.
Technikvorstand Vishal Sikka wurde bereits im Mai mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet und gilt bei Analysten als möglicher zweiter Mann neben McDermott. Denn in der Tradition der Doppelspitze bei SAP herrschte neben einem Vertriebler immer auch ein Technikexperte. Der einzige reine Vertriebsmann bei SAP war Leo Apotheker, der 2010 nach Protest von Kunden und Mitarbeitern abgesetzt wurde. Plattner erteilte dieser Variante aber eine Absage und betonte: "Künftig machen wir mit einem einzigen Vorstandschef weiter."/ang/DP/she
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