Nach weiteren Sanktionen |
17.07.2014 16:51:47
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Russischer Aktienmarkt unter Druck
Der EU-Gipfel in Brüssel hatte erstmals Sanktionen gegen russische Unternehmen beschlossen, wenn diese zur Destabilisierung der Ukraine beitrügen. Die Union werde auch prüfen, ob milliardenschwere Oligarchen oder Konzerne, die die Annexion der Krim unterstützen, auf die schwarze Liste kommen, hieß es in einer Gipfelerklärung. Die USA belegten unter anderem den staatlich kontrollierten russischen Erdöl-Riesen Rosneft und den weltbekannten Waffenhersteller Kalaschnikow mit Sanktionen.
Aktien des Versorgers Rosneft sackten in Moskau um knapp fünf Prozent ab und waren damit einer der größten Verlierer. Der Kurs des Gasproduzenten Novatek, der ebenfalls auf der Sanktionsliste der USA steht, fiel um mehr als viereinhalb Prozent.
RUSSISCHE STAATSANLEIHEN UNTER DRUCK
Auch russische Staatsanleihen gaben spürbar nach, im Gegenzug legten die Renditen und der Risikoaufschlag zu anderen als besonders sicher geltenden Wertpapieren zu. Der Zins für zehnjährige Schuldtitel Russlands stieg mit 8,9 Prozent zeitweise auf den höchsten Stand seit Anfang Mai. Die Preise für Ausfallversicherungen auf Staatsanleihen (CDS) legten ebenfalls zu.
Die von den EU-Sanktionen betroffenen russischen Unternehmen dürfen keine Geschäfte mehr mit EU-Konzernen machen und können nicht mehr über Vermögenswerte in der EU verfügen. Anzahl und Namen der Firmen blieben zunächst offen.
'DEUTSCH-RUSSISCHE HANDELSBEZIEHUNGEN BEEINTRÄCHTIGT'
Unter den verschärften Sanktionen gegen Russland wird nach Einschätzung des Präsidenten des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), Anton F. Börner, auch die deutsche Wirtschaft zu leiden haben. "Selbstverständlich haben die aktuellen Sanktionsverschärfungen zur Folge, dass die deutsch-russischen Handelsbeziehungen weiter beeinträchtigt werden", sagte Börner "Handelsblatt Online".
Mit der Öl- und Gasindustrie werde eine der wenigen Branchen ins Visier genommen, in denen Russland weltmarktfähig sei. "Wenn die Einnahmen aus diesem Sektor einbrechen sollten, wird Russland auch über weniger Devisen für den Kauf deutscher Produkte, etwa für Maschinen und Anlagen verfügen, worunter dann die deutschen Hersteller leiden."/bbi/ag/rum/bgf/DP/tav
MOSKAU (dpa-AFX)
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