26.10.2013 01:15:03

Saarbrücker Zeitung: Bitkom-Hauptgeschäftsführer Rohleder fordert größere Anstrengungen bei Datensicherheit - "Europäische Eigenständigkeit im IT-Bereich ist Utopie"

Saarbrücken (ots) - Als Konsequenz aus den Abhörpraktiken der USA gegenüber der Bundeskanzlerin hat der Hauptgeschäftsführer des Hightech-Verbandes Bitkom, Bernhard Rohleder, stärkere Anstrengungen der heimischen IT-Branche für mehr Datensicherheit gefordert.

"Wir müssen in der Lage sein, und das ist auch Konsens mit der Bundesregierung, importierte IT-Systeme durchzuprüfen bis auf das letzte Bit und Byte. Und wir müssen importierte Technologien härten und sicher machen können", sagte Rohleder der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe).

Deutschland sei hier international bereits sehr erfolgreich, "auch weil es in den USA ein Exportverbot für viele Sicherheits- und Verschlüsselungstechnologien gibt". Das eröffne Räume für deutsche Anbieter, so Rohleder.

Zugleich verwies der Experte auf die weltweiten Verflechtungen des IT-Sektors, was eine europäische oder gar nationale Eigenständigkeit auf diesem Gebiet unmöglich mache. "Weltweit gibt es einige Millionen IT-Firmen, die pro Jahr etwa 500 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Das sind enorme Summen, die Europa allein gar nicht aufbringen könnte", erläuterte Rohleder. Selbst die USA seien massiv auf Technologie aus China angewiesen. Das gelte auch umgekehrt. "Technologische Souveränität ist im IT-Sektor eine unerreichbare Utopie", meinte Rohleder.

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