20.07.2013 12:41:30
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SAP hält trotz Marktschwäche an Investitionen in China fest - Zeitung
Der Walldorfer Softwarekonzern SAP will ungeachtet des jüngsten Einbruchs im Wachstumsmarkt China an seinen Investitionsplänen in dem Land festhalten. "Wir sind weiter zuversichtlich, dass wir ab 2014 insbesondere in China wieder stärker wachsen", sagte SAP-Finanzvorstand Werner Brandt in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. Daher werde man wie geplant bis 2015 "zwei Milliarden Euro in China" investieren.
SAP hatte am Donnerstag die Prognose für software- und softwarebezogene Serviceerlöse (SSRS) für das laufende Jahr gekappt und dabei vor allem auf die unerwartet schwache Nachfrage in China verwiesen. Indirekt räumte Brandt jedoch auch interne Probleme ein. Ende Februar hatte die damalige China-Chefin Hera Siu angekündigt, sich eine Auszeit nehmen zu wollen. Diese Personalie wirke noch nach, erklärte Brandt. Inzwischen hat der Konzern jedoch einen Nachfolger für Hera Siu gefunden. Der neue Leiter des China-Geschäfts werde "in Kürze seine Arbeit aufnehmen", sagte der SAP-Finanzvorstand. Weitere Details würden demnächst veröffentlicht.
Unterdessen will Europas größtes Softwarehaus die Zahl seiner Rechenzentren deutlich ausbauen. Geplant seien bis 2014 unter anderem neue Rechenzentren in Russland, Brasilien sowie in China. In China habe SAP gerade einen Antrag auf eine Lizenz für ein weiteres Rechenzentrum gestellt, sagte Brandt. In dem Land unterhält SAP im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens mit China Communications Service bereits ein Rechenzentrum. Das geplante neue Rechenzentrum will das Unternehmen nun in Eigenregie betreiben.
Weltweit verfügt der Konzern derzeit über insgesamt acht Rechenzentren in St. Leon-Rot bei Walldorf, Amsterdam, den USA und Australien. Nun sollen weitere hinzukommen. SAP sei das einzige global tätige Unternehmen, das sicherstellen könne, dass die Daten in der jeweiligen Region des Kunden gespeichert und verarbeitet werden könnten, sagte Brandt der Wirtschaftszeitung.
Die Entscheidung zum weltweiten Ausbau der Rechenkapazitäten sei bereits vor den Enthüllungen zu den Spähprogrammen des US-Geheimdienstes gefallen, betonte der Manager. Man beobachte aber, dass Datenschutz und die Frage, wo Daten gespeichert würden, nach wie vor ein Thema bei Kunden sei. Zudem stelle sich der Konzern damit auf die weltweit steigende Nachfrage nach Cloud-Lösungen ein.
Zur Frage nach möglichen weiteren Refinanzierungen sagte der Finanzchef, er sehe "für das laufende Jahr keinen Bedarf". SAP hatte im vergangenen November mit Anleihen und Privatplatzierungen in Europa und den USA umgerechnet insgesamt 2,4 Milliarden Euro eingesammelt.
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July 20, 2013 06:10 ET (10:10 GMT)
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