SAP-Konkurrent Salesforce übernimmt Marketing-Spezialisten

   Von Drew FitzGerald und Ben Fox Rubin

   Der amerikanische Unternehmens-Softwarekonzern Salesforce.com nimmt Milliarden in die Hand, um sein Geschäft mit Marketing-Dienstleistungen zu stärken. Das Unternehmen kauft den Marketing-Spezialisten ExactTarget für 2,5 Milliarden US-Dollar in bar, wie Salesforce.com mitteilte. Dabei haben die Amerikaner möglicherweise dem deutschen Rivalen SAP ausgestochen.

   Ein Marktbeobachter ist der Ansicht, dass auch SAP Interesse an ExactTarget gehabt haben könnte. "Das würde auf jeden Fall passen. In den Social-Marketing-Bereich wollen viele rein." Auch wenn Salesforce den Zuschlag bekommen habe, könne er sich vorstellen, dass sich SAP in diesem Bereich durchaus noch verstärken werde. Der Walldorfer DAX-Konzern wollte sich dazu nicht äußern.

   "Der Bieterprozess war hochgradig wettbewerbsintensiv und wir freuen uns, gesiegt zu haben", sagte Salesforce-Chef Marc Benioff. Salesforce hat in der bislang größten Akquisition der Firmengeschichte 33,75 Dollar je Aktie von ExactTarget geboten, was einer Prämie von 53 Prozent über dem Schlusskurs von Montag entspricht.

   Angesichts des Volumens werde sich Salesforce nun erst einmal eine Akquisitions-Auszeit von 12 bis 18 Monaten verordnen, fügte der Manager hinzu. Außerdem dürfte der Deal das Konzernergebnis in diesem Jahr belasten. Dem Manager dürfte das aber kaum wehtun: "Keiner wird daran zweifeln, dass Salesforce nun die Nummer 1 im Enterprise-Marketing ist", gibt sich Benioff optimistisch.

   ExactTarget aus Indianapolis stellt Software her, die Unternehmen bei Marketingaktionen via Email, mobilen Geräten, sozialen Medien und Webseiten unterstützt. Diese Instrumente werden mit anderen Anwendungen wie dem Datenmanagement verknüpft. Das erlaubt den Kunden unter anderem, das interaktive Marketing stärker zu automatisieren.

   Salesforce hat sich mit der Emission einer Wandelanleihe Anfang des Jahres über 1 Milliarde Dollar auf eine größere Akquisition vorbereitet. Kurz zuvor hatte Konzernchef Benioff Analysten erzählt, sein Unternehmen müsse entsprechend zukaufen, um von den steigenden Budgets der Marketingmanager profitieren zu können.

   --Ursula Quass hat zu diesem Bericht beigetragen.

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   June 04, 2013 12:38 ET (16:38 GMT)

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