12.06.2014 13:58:00

Sberbank startet im 3. Quartal mit Online-Bank in Deutschland

Die in Wien ansässige Sberbank Europe, ehemals Volksbank International (VBI), will im dritten Quartal mit ihrer 100-Prozent-Tochter Sberbank Direct in Deutschland an den Start gehen. Die deutsche Zweigniederlassung soll sich als reine Online-Bank auf das Spareinlagen-Geschäft konzentrieren, sagte Sberbank-Europe-CEO Mark Arnold am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien.

In Österreich werde man sich weiterhin auf das Geschäft mit Firmenkunden konzentrieren, sagte Arnold. Hier sei die Schwesterbank Denizbank im Einlagengeschäft gut aufgestellt.

In den nächsten zwei, drei Jahren will Arnold mit der Sberbank Europe in ihren bisherigen Märkten die Bilanzsumme und somit annähernd auch den Marktanteil verdoppeln. "Das ist möglich und plausibel", erklärte der CEO. "Größe ist entscheidend für den langfristigen Erfolg einer Bank."

Dieses Wachstum soll aber nicht durch Zukäufe passieren. "Zu schnelles Wachstum ohne die notwendigen Kontrollmechanismen erzeugt Probleme", sagte Arnold.

An einen Einstieg in den rumänischen Markt sei derzeit nicht gedacht, ebenso wenig an einen Rückzug aus der Ukraine - "noch nicht", so der Nachsatz. In der Ukraine hat die Sberbank 35 Filialen vor allem im Westen des Landes, ihr Anteil am Gesamtgeschäft der Sberbank-Europe-Gruppe macht nur 1,8 Prozent aus.

In Ungarn (52 Filialen, gut 14 Prozent des Gesamtgeschäfts) schreibt die Sberbank derzeit Verluste. Ungarn sei ein einzigartiger Markt, was die Regulierungspolitik der Regierung betreffe, mit zu vielen Banken, einer hohen Bankenbesteuerung und dem noch immer ungelösten Problem der Fremdwährungskredite. Dort könne man derzeit nur versuchen, die Kosten unter Kontrolle zu halten und nach Gelegenheiten für Wachstum Ausschau zu halten. Rückzugspläne für Ungarn habe man derzeit nicht, sagte Arnold. "Die Bankensteuern sind derzeit der zweitgrößte Posten unter unseren Verwaltungsaufwänden", erklärte Finanzvorstand Christian Kubitschek. Wenn diese Kosten einmal wegfallen würden, wäre man fast schon im profitablen Bereich.

In Österreich hatte die Sberbank, die mehrheitlich der russischen Zentralbank gehört, vor gut zwei Jahren Teile des Osteuropageschäfts des teilstaatlichen Volksbanken-Spitzeninstituts ÖVAG übernommen. 44 Prozent der Sberbank-Anteile halten internationale Institutionelle Anleger. Die Sberbank hat mehr als 110 Millionen Privatkunden und mehr als eine Million Firmenkunden in 22 Ländern.

Die 100-Prozent-Tochter Sberbank Europe mit Sitz in Wien ist in neun Ländern Mittel- und Osteuropas präsent. Einschließlich der Holding in Wien erwirtschaftete die Gruppe 2013 einen Nettogewinn von 5,6 Mio. Euro. Die Kundeneinlagen stiegen 2013 um 13 Prozent auf 6,725 Mrd. Euro. Der Anteil notleidender Kredite sank von 15,3 auf 14,5 Prozent.

(Schluss) ivn/ggr

ISIN RU0009029540

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